Unschuldig im Gefängnis, aufgeben ist keine Lösung

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Michael Mayer: Ich habe heute hier einen ganz besonderen Gast aus dem hohen Norden, aus Husum.

Ralph Böttcher: Vielen Dank, Michael. Ich freue mich wahnsinnig.

Michael Mayer: Bei BNI geht es um drei Themen: Wir wollen neue Unternehmerteams gründen, wir wollen Mitglieder gewinnen und wir wollen auch Mitglieder halten und das letzte ist auch, darüber zu sprechen. Und wir haben jetzt über 13.000 Unternehmer in Deutschland und Österreich dabei und ich meine, ich habe dich kennengelernt vor einigen Monaten und du hast eine wahnsinnige Geschichte.

 Und aus dem Grund haben wir dich heute da. Lieber Ralph, ich komme jetzt gleich zum Punkt. Den Ralph habe ich eingeladen, weil er einfach ein Unternehmer ist und aus zwei Gründen, was er gut macht. Das Erste ist, wenn ihm was passiert, was sein ganzes Leben durcheinander bringt, dann richtet er seine Krone und es geht weiter. Er gibt nicht auf. Und er hat in seinem Leben, und das ist der zweite Punkt, ein Erlebnis gehabt, wo er unschuldiger Weise im Gefängnis gelandet ist. Und Ralph hat eines gelernt, und das ist auch, glaube ich, so sein Lebensantrieb: den Leuten weiterzugeben, das zu vermeiden.

Sag mal, warum bist du zu BNI gekommen? Und dann würde ich dich gerne zu deiner Geschichte befragen.

Ralph Böttcher: Also zu BNI in Husum bin ich gekommen, weil, ich habe zwei Team-Mitglieder, die immer noch da sind. Das ist Michael Siewers, der ganz engagiert dabei war und Kilian Ivers. Die haben mich dazu gebracht. Die haben mich eingeladen, ich bin dann da gewesen und was mir gefallen hat, wenn ich das dann so noch hinzufügen darf, ist, diese Verbindlichkeit, dieses sehr klar Strukturierte und letztendlich geht es, ich weiß nicht – bei BNI darf man das ja deutlich sagen – immer ums Geschäft und dafür gibt es einen sehr strukturierten Weg und das habe ich vorher so noch nie gefunden und ich bin begeistert. Das ist so ein Wort, das man so oft benutzt, aber ich bin sehr, sehr angetan davon und mag das mit dem System. Das gefällt mir sehr, sehr gut und ich bin, glaube ich, auch recht engagiert dabei.

Michael Mayer: Ralph, wenn du sagst „engagiert“, das ist so ein Stichwort. Ich habe mal ein paar Zahlen rausgesucht. Du bist seit 22.05.2018 dabei, das sind jetzt knapp über zwei Jahre und du hast einen Umsatz eingebracht, das heißt, Mitglieder haben durch deine Empfehlungen und durch deine Kontakte einen Umsatz gemacht von derzeit, laut unserem BNI Connect, unserer Datenbank, 638.666 €.

Du hast nicht nur Empfehlungen gegeben, sondern es ist auch was draus geworden und das finde ich super klasse. Herzlichen Dank für dein Engagement. Aber ich glaube, du hast gesagt, es kommt jetzt, glaube ich, noch was nach, oder?

Ralph Böttcher: Na, wir haben so zwei richtig, richtig große Sachen. Ich will nicht so viel über mich erzählen, es geht ja ums Netzwerk, aber mich fragt man, wenn es nicht weiter geht und bei den Sachen, wo es nicht weiter geht, geht es meistens um richtig viel Geld. Und das sind zwei sehr große Finanzierungstransaktionen, wo ich halt Investorenbeteiligungskapital bewegen konnte, weil das ganz, ganz tolle Unternehmen sind.

Die sind beide aus dem Unternehmerteam Husum, deswegen kommt da auch das Danke her und kurzfristig sollten sich die Zahlen doch massiv nach oben verändern. Das wird dann auch Europa und der Welt zeigen, da in Husum, ganz im Norden, da oben links, da sind ganz, ganz Verrückte. Das kleine gallische Dorf, das super engagiert arbeitet. Also ich bin stolz, da in Husum Mitglied zu sein und das sind ganz, ganz tolle Leute bei mir.

Michael Mayer: Ralph, es ist ja spannend, wenn du sagst, dich rufen Unternehmer an, wenn sie nicht mehr weiter können. Wenn man sagt, man kommt mit der Bank nicht weiter, man kommt bei der Behörde nicht weiter, man weiß nicht, wie man über diese Hürde kommt. Wäre das eine Empfehlung, wenn man sagt: „Dann ruf mal den Ralph an, weil der hat diese Gabe, über diese Hürde drüber zu helfen“?

Ralph Böttcher: Das war eine geschlossene Frage, deswegen beantworte ich sie so auch: Ja. Ich weiß sehr gut, was ich kann, ich weiß sehr gut, was ich nicht kann und wenn jemand nicht weiter weiß, weiß ich einen Weg und wir kommen ja nachher noch zu diesen Krisensituationen, die passieren können, da verlieren die den Mut und das ist das, wo man mich im Internet kennt. Das ist dann mein Gedächtnisanker und der ist dafür da, egal was für ein Mist im Leben passiert, es geht immer weiter.

Das ist meine rote Nase. In Husum lachen sie nicht mehr drüber, aber so findet man mich ganz oft auf den YouTube-Videos auch im Internet und die soll mich immer daran erinnern: Es geht immer weiter. So schlimm kann es gar nicht sein. Und was für schlimme Sachen es so alles gibt, da sprechen wir ja noch drüber, Michael.

Michael Mayer: Na ja, dann steigen wir gleich ein. Erzähl uns deine Geschichte, weil mich hat das damals fasziniert.

Ralph Böttcher: Ja, am 21.08.2007, morgens um 6.55 Uhr bekam ich Besuch von vier Zivilbeamten, einer Staatsanwältin. Das war die Frau Doktor S, um nicht den Namen zu sagen, die mich dann die nächsten 13 Jahre begleiten sollte. Die haben probiert, mich zu Hause aufzufinden, um einen Durchsuchungsbefehl zu vollstrecken. Durchsuchung passiert beim Steuerberater. Das kann mal passieren. Das ist standardisiert in Checklisten organisiert. Meine Frau sagte: „Mein Mann ist schon zum Job“.

Sie rief mich dann an. Da sagte ich: „Ja, da können sie gucken, aber ich bin schon im Büro“, und daraufhin war dann ein um die 50jähriger und ein um die 20jähriger Beamter, Polizeibeamte, die draußen mit ihren Zivilwagen waren, ein VW-Passat-Kombi, und die sind dann nach Handewitt gefahren. Handewitt ist an der dänischen Grenze, die letzte Ausfahrt auf der Autobahn in Deutschland.

Da haben die dann eine Viertelstunde das Büro aufgesucht, sind in die Büroräumlichkeiten gekommen und ich kürze das mal ab: Da lief auch eine Durchsuchung. Das ist aber ein Vorgang, der eben passiert und Checklisten mäßig organisiert ist. Und Zimmer 23, da war mein Zimmer, da sind die Beamten dann begleitet worden. Das war dann der jüngere Beamte, der ältere Beamte und die Staatsanwältin. Die Staatsanwältin, die kam nachher mit in mein Zimmer, stand ungefähr ein, zwei Meter von meinem Schreibtisch entfernt und da kam der ältere Beamte auf mich zu, nahm ein Blatt Papier und sagte: „Herr Böttcher, Sie sind verhaftet.“

Michael Mayer: Puh! Da schaut man aber auch ordentlich, oder?

Ralph Böttcher: Ja, also in Kinos, in die ich so gehe, ist das so der Augenblick, wo ich sage: „Mensch, jetzt ist das Thema gesetzt.“ Warum konnte ich überhaupt normal reagieren? Normal konnte ich reagieren, weil ich einen Monat vorher davon erfahren hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte mich informiert, gegen mich liefe ein Ermittlungsverfahren.

Und was man wissen muss, ist, eine Staatsanwaltschaft muss ermitteln, wenn ein Anfangsverdacht ist. Die können nicht sagen: „Der Herr oder die Frau Peterson hat eine Anzeige gekriegt. Ach, das lassen wir mal. Da ist nichts dran.“ Nein, die haben eine Verpflichtung, dem nachzugehen und das zu prüfen und wenn die dann nach einer Woche feststellen, das ist nichts, dann hat man da einmal 30.000 € für einen Strafverteidiger bezahlt, aber man ist wieder frei. Und bei mir war das halt ein bisschen anders. Aber das ist so der Vorgang. Das ist meine Geschichte.

Michael Mayer: Dann hast du den Haftbefehl bekommen. Wie ist es dann weiter gegangen und wie bist du wieder rausgekommen aus der Geschichte?

Ralph Böttcher: Man muss es sich so vorstellen: Was man bekommt, ist einen Brief. Der ist dann auch so im Original im Buch abgedruckt. Der ist so 25-30 Seiten lang. So war der Haftbefehl. Und warum bin ich nicht unruhig geworden? Ich hatte diesen Monat vorher also die Information und da habe ich zwei Sachen gemacht: Ich hatte Kontakt aufgenommen. Ich hatte eine strafrechtliche Absicherung. Das war bei mir aber Zufall. Und Nummer zwei, da brauchte ich einen Strafverteidiger, was mache ich da denn? Und da habe ich im Internet gegoogelt und jemanden gefunden.

Das war damals der Professor Dr. Dr., Volk in München. Der ist beim Mannesmann-Prozess tätig gewesen für die Deutsche Bank. Der hat da verteidigt. Den kannte ich und über die Versicherung war das kein Thema. Der hat auch das Mandat angenommen, aber er wurde dann abberufen in die USA. Der hat mir einen ganz langen Brief geschrieben.

Und in diesem stand drin, was passieren könnte. Und passieren könnte eben einmal im schlimmsten Fall, dass man verhaftet wird. Der hat mir auch von Rechten erzählt, die ich habe. Rechte waren, dass ich einen Ordner machen durfte, da steht Verteidiger-Post drauf. Den dürfen die nicht beschlagnahmen. Was war da drin? Nur die Honorarvereinbarung, weil ich gar nicht wusste, was man da denn reintun sollte. Also ich hatte ja nicht das Gefühl, dass irgendwas falsch war. Aber den hatte ich dann und da stand Verteidiger-Post drauf und der ist auch nicht mitgenommen worden.

Und ich bin dann auch, um die ganz unangenehmen Sachen auch schon mal zu erzählen, vor einem PKW, VW-Passat, draußen vor der Tür in Handewitt abgeklopft worden. Das ist so meine erste Leibesvisitation gewesen. Wie am Flughafen. Also okay, natürlich ist das ein wenig unangenehm gewesen. Das war so: Da fuhren draußen alle vorbei, dass es jeder sieht. Das war also richtig unangenehm. Dann wurde noch mein Auto durchsucht. Dann durfte ich in den VW-passat steigen und dann sind wir nach Kiel gefahren und ich durfte bei der ersten größeren Abfahrt, das ist die Abfahrt Tab gewesen, wenn man Richtung Kiel fährt bei uns im Norden, einmal telefonieren.

Und naiv wie ich war, dachte ich, ich könnte jetzt das Telefon nehmen und könnte wählen. Nein, nein. Es gab so ein altes Nokia, nicht ein Klapphandy, sondern so einen alten Schinken. Da wählte der dann die Nummer meiner Frau und da konnte ich sagen: „Du Schatz, ich bin verhaftet.“

Das war das letzte Mal, wo wir in zehn Tagen gesprochen haben und ich bin dann nach Kiel gefahren worden in das Justizgebäude, ins Gericht. Und man muss sich so ein Gericht vorstellen, das war oben ein Zimmer. Das war im zweiten Stock. Sie hatten prominent geparkt, direkt vor dem Eingang, wo keiner parken darf. Ich bin dann da in den zweiten Stock geführt worden, in ein separates Zimmer und in diesem separaten Zimmer, muss man sich vorstellen, waren Aktenberge und es wurden immer so Sackkarren weitere Akten reingefahren, also in Umzugskartons. Es war ein Tisch, ein kleiner Stuhl, noch ein kleiner Stuhl, ein Fenster.

Da kann ich mich nicht daran erinnern, was da draußen war. Die Erinnerung ist irgendwie weg und irgendwann kam dann nach so zehn Minuten, einer Viertelstunde Wartezeit, ein ganz zerzaust wirkender Mensch hinein. Das war Gerald Goecke, mein Strafverteidiger und wer ist das? Den Falk hat man vielleicht mal gehört. Da hat er verteidigt. Der hat die Bürgermeisterin in Kiel verteidigt und hatte eine sehr prominente Mandantschaft auch. Er war also Profi und der war unterbevollmächtigt worden.

Warum? Der, den ich hatte, macht keine Haftsachen und der Gerald Goecke hat mich die nächsten 13 Jahre halt begleitet. Und der hat eigentlich drei Sachen nur gesagt: „Herr Böttcher, wenn ich mir was wünschen darf: Keine Einlassung zur Sache.“ Okay, das habe ich verstanden. Also, Schnabel halten. Nummer zwei: „Sie dürfen es mir nicht übel nehmen. Wir müssen über das Honorar reden.“ Ich musste also eine Honorarvereinbarung unterschreiben, da standen 325 € plus Umsatzsteuer, am 21.08.2007 drauf.

Und dann habe ich als drittes noch zur Belohnung bekommen meine Vorschussrechnung von rund 20.000 €, die ich bitte doch gleich anweisen möchte. Bei Haftsachen ist das schon mal schwierig. Und für mich persönlich sind 20.000 € sehr viel Geld. Die kann man nicht aus dem Unternehmen bezahlen. Das muss man wissen. Und auch die Umsatzsteuer, die da drauf steht, ist nicht abzugsfähig. Das heißt, ich habe in meinem gesamten Strafverfahren nachher 164.000 € bezahlt und wäre ich nicht versichert gewesen, hätte ich mich nicht wehren können. Und es hat nie jemand gefragt, ob da was dran ist oder nicht, weil das ist das, was man lernen muss: Darum geht es überhaupt nicht. Und das war eigentlich so das Gespräch mit meinem Strafverteidiger.

Michael Mayer: Ich glaube, da sind zwei Tipps dabei gewesen. Tipp Nummer eins ist, als Unternehmer, welche Versicherung würdest du empfehlen, dass jeder Unternehmer sie abschließt?

Ralph Böttcher: Also es ist eine Strafrechtsversicherung. Das ist eine Spezialversicherung. Und ich will ganz bewusst keine Gesellschaft nennen. Das hat folgenden Hintergrund: Die allgemeinen Auftragsbedingungen, die ändern sich immer wieder. Was in den allgemeinen Auftragsbedingungen aber stehen muss, ist, was verurteilt wird, ist alles, was mit Vorsatz ist.

Bei manchen Dingen auch bei fahrlässigen Tatbeständen. Subventionsbetrug ist so eine ganz gefährliche Geschichte. Und was dann versicherbar ist… Es geht immer darum, man bekommt die Verteidigerkosten erstmal bezahlt; bei mir 164.000 €. Bei einer Verurteilung bezahlt man grundsätzlich zurück, es sei denn, man hat eine Versicherung, die bei einer Verurteilung mit Eventualvorsatz es noch ermöglicht, dass die Sachen erstattet werden. Super Spezialfall. Das ist der Vorwurf. Irgendwas musst du dir doch da gedacht haben und dann hast du das einfach geschehen lassen und deshalb verurteilen wir dich. Das darf man und das ist gefährlich.

Michael Mayer: Das würde ich jeden empfehlen, wenn man nicht dasselbe Schicksal erleiden möchtet, wobei du hast dich ja abgesichert gehabt durch Zufall, weil du es einfach gehabt hast.

Ralph Böttcher: Ich hab einen tollen Makler gehabt, der hat sich darum gekümmert.

Michael Mayer: Sehr gut. Und das Zweite, was du gesagt hast, das war ganz wichtig. Es geht gar nicht mehr um eine Sache, sondern es geht dann einfach darum, den Prozess durchzustehen. Es gibt einen Hintergrund. Jetzt bist du befragt worden und warst zehn Tage in Untersuchungshaft gewesen. Wie ist das Ganze ausgegangen?

Ralph Böttcher: Irgendwann kam dann ja, dass mein Haftbefehl aufgehoben wäre. Aufgehoben heißt, für die, die sich juristisch nicht so gut auskennen, das hätte man nicht gedurft. „Hatte er halt Pech gehabt. Man kann sich ja wehren.“ Man muss das Geld dann dazu haben. Also, das heißt, ich habe Pech gehabt, bin dann entlassen worden, also darf ich doch froh sein.

Aber als die Geschichte kam, also da bin ich auch so in Tränen ausgebrochen, weil da einfach so viel Belastung von dir abfällt. Und meine Frau hat mich dann abgeholt, wir sind nach Hause gefahren. Wir haben nicht ein Wort geredet. Und dann irgendwann ging das dann wieder los, aber daran erinnere ich mich nicht. Und wie ist das Verfahren ausgegangen, weil du so deutlich fragst?

Das steht in meinem Buch auch im letzten Kapitel drin. Und das ist so übertitelt, es geht nicht um wahr oder unwahr. Ich bin heute verurteilt. Ich bin ein verurteilter Straftäter nach dem Straftatbestand dolus eventualis und Steuerberater. Die, die sich auskennen wissen, das geht nicht. Also muss da irgendwas gewesen sein, das gar nicht geht.

Und wenn man verstanden hat, das sowas möglich ist, weiß man, wie gefährlich das ist. Also man hat mir zum Ende des Verfahrens angeboten: „Bezahlen Sie doch den Betrag und dann machen wir das zu Ende und dann ist gut.“ Und dem habe ich mich verweigert. Wenn ich das jetzt so sehr reißerisch erzähle, muss man wissen, ich bin der letzte von 144 Unternehmern. Es gibt 143 Unternehmer in Schleswig-Holstein, gegen die ermittelt worden ist und alle Verfahren sind abgeschlossen worden, gegen Zahlung von Geld und es gab nur einen, der gesagt hat: „Das mache ich nicht.“

Und das war ich. Das macht man nicht gegenüber dem Richter. Das habe ich mit dem Strafverteidiger gesprochen und das nach dreizehn Jahren. Also die haben dreizehn Jahre ermittelt, gemacht, getan und dann kommt der Vorschlag: „Gegen Geld machen wir Schluss.“ Und da habe ich gesagt: „Das kann ja wohl nicht angehen.“ Und bei mir war der Kompromiss nachher, ich habe einen Deal bekommen und der Deal hieß einfach, hör zu: „Ihr könnt sagen, was ihr wollt über mich, aber es steht drin, dass ich nichts gesagt habe, dass ich auch mit nichts einverstanden bin und ihr sorgt dafür, dass ich meine Steuerberaterbestellung behalte.“

Und das hört sich jetzt so einfach an. Man muss sich das so vorstellen: Es gibt eine Trennung zwischen dem strafgerichtlichen Verfahren und dem berufsgerichtlichen Verfahren für einen Steuerberater, wie für einen Architekten, einen Arzt, einen Apotheker auch.

Michael Mayer: Das heißt, du bist derzeit noch Steuerberater und das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen.

Ralph Böttcher: Immer gewesen.

Michael Mayer: Du bist Steuerberater und dann kommt dieses Thema mit dieser Untersuchungshaft, wie bist du aus diesem Tal mental wieder herausgekommen? Weil, ich meine, ich kann nur sagen, ich bin jetzt seit meinem 22igsten Lebensjahr Unternehmer und es gibt immer diese Wellenbewegungen.

Es kommen immer wieder Dinge um die Kurve, wo du dich fragst, wo kommen die her? Wie hast du es geschafft, aus dieser Talsohle wieder rauszukommen? Was hast du da für ein Ritual, wenn du ein Ritual hast oder was hast du gemacht? Wie hast du deine Krone wieder gerichtet, weil ich glaube, das ist für viele Unternehmer interessant und dieses Live-Interview soll auch helfen, Unternehmern hier Tipps zu geben.

Ralph Böttcher: Wie habe ich das Tal überstanden? Also, ich habe eine ganz tolle Frau. Ich glaube, ohne eine Frau, die das mit durchsteht, geht das überhaupt nicht. Ich glaube, da braucht man jemanden im Hintergrund, auch mit der Familie, mit den Kindern, die dann dahinter stehen oder auf jeden Fall da sind, auch gar nicht viel fragen. Und man kann sich gar nicht vorstellen: Wir haben da nie drüber gesprochen. Viele sprechen ja da drüber. Da haben wir nie drüber gesprochen. Das war nie ein Thema.

Und zu den Ritualen: Also, was ich mache oder was ich heute auch noch mache… Es gibt eigentlich zwei Sachen. Wenn man so schaut in meinem Connect-Profil, dann sieht man auch, ich bin ausgebildeter Mentalcoach, einer von einer Hand voll Steuerberatern, die diese Mentalcoach-Ausbildung haben. Und meinen Morgen starte ich mit einer 35-minütigen Affirmation. Da will ich gar nicht so sagen, was da drin ist. Das sind meine Sachen. Also, ich bin sehr klar in meinen Dingen, die ich möchte. Deswegen fällt mir jede Entscheidung sehr einfach.

Michael Mayer: Affirmation heißt, ich sage mir was vor. Das mache ich regelmäßig. Was auch immer du dir vorsagst, es bleibt natürlich bei dir. Aber ich sage mir regelmäßig etwas vor, bis ich mein Unterbewusstsein davon überzeugt habe und das dann eintritt. Habe ich das so richtig ausgedrückt?

Ralph Böttcher: Das hast du zu 85 Prozent richtig gemacht. Wenn dir das jemand richtig gesagt hat, wird der dir auch gesagt haben, jede Formulierung, die du da benutzt ist positiv und es ist geschehen. Nicht, dass man sagt: „Ich werde…“, weil den Rest deines Lebens wirst du sonst „werden“.

Michael Mayer: Sondern es ist bereits eingetreten.

Ralph Böttcher: Genau, alles, was da ist, ist schon positiv formuliert. Das habe ich auch und das habe ich als mein Morgenritual, wenn man so will. Also ich gehe morgens um fünf mit dem Hund raus, komme dann wieder, dann habe ich meine Stöpsel drin. Das dauert dann 35 Minuten, bis das zu Ende ist und am Abend, wenn ich dann schlafen gehe, habe ich bei mir einen A4-Zettel, den ich jedes Jahr einmal anschaue. Da stehen die Sachen drauf, die mir wichtig sind: Gesundheit, Beziehung, Netzwerk, Job und Wohlstand und was ich sonst noch möchte. Und das ist bei mir komplett ausformuliert mit eigenen Worten und da steht genau drauf, was ich möchte und wie ich das möchte.

Michael Mayer: Was lösen die Affirmationen bei dir aus oder wie wichtig ist das für dich?

Ralph Böttcher: Ja, bei mir ist das so, es ist gar nicht mal entscheidend, was die Affirmation ausgelöst hat, sondern der Prozess dahin. Ich habe in meiner Ausbildung zum Mentalcoach Sachen erlebt, die ich mir nicht vorstellen konnte. Ich hatte jemanden, der alles, was er da erzählt hat und beigebracht hat, so beigebracht hat, dass er alles hat erleben lassen. Und bei mir war ein ganz entscheidender Punkt der Teil Angst, weil es gab Sachen für mich, die konnte ich mir mal nicht vorstellen und das ist, seitdem ich diese Ausbildung gemacht habe, komplett weg.

Es gibt nichts mehr, was ich mir nicht vorstellen kann. Das habe ich halt erlebt. Das war wirklich so. Nicht, dass Sie denken jetzt, der Böttcher, der ist ja total abgedreht, aber das sind dann Sachen, wo diese Begrenzung im Denken… Das geistige Limit hast du, glaube ich, irgendwo auch geschrieben in einem der letzten Posts. Es gibt nichts mehr, was ich mir nicht vorstellen kann und das war mal anders. Und das ist über die Ausbildung gekommen und dementsprechend sehen, ich will nicht sagen, Ziele, Vorstellungen, was ich machen will, aus und das sind nicht ausnahmslos wirtschaftliche Ziele. Das sind auch Sachen… BNI Foundation, wenn du da ein bisschen geschaut hast, hast du das auch mitbekommen. Da haben wir ja, glaube ich, aus Husum so geniale Sachen bewegt und da kann man sagen: „Hey, das sind die da oben mit ihrem kleinen Dorf. Mensch, die sind ja kaum aufgefallen.“ Ich glaube, wir sind schon eine ganz sensationelle Truppe und selbst Kevin Barber hat uns ja so wahrgenommen, dass er sieht: „Hey, das ist ja unglaublich, was die da oben bewegen im Norden.“

Michael Mayer: Affirmation ist ein Thema, wie du rausgekommen bist. Hast du noch was getan, dass du dieses Tal überwunden hast? Das war ja Wahnsinn, was da passiert ist. Das muss man ja erstmal verarbeiten. Ich glaube, das ist ja gar nicht so einfach.

Ralph Böttcher: Ja, ich glaube, das Wichtigste war wirklich das, was im Kopf ist, und das was im Kopf war… Also, ich habe die ganze Zeit, in all den Jahren, seit das passiert ist, nicht gesagt: „Du bist doof oder sowas“, sondern ich habe immer probiert mich zu regeln und wie ich damit umgehe, weil ich einfach sagte, die machen ihren Job. Dass man mal ein Gefühl kriegt: Ich habe über 60 Tage Hauptverhandlung gehabt.

Als Vergleich, Uli Hoeneß, den kennt man, der hat drei Tage gehabt, dass man mal eine Relation hat. Und ich bin mit meinen 164.000 € Strafverteidigerkosten ein sogenannter Großschaden in der Versicherungswelt in Deutschland. Und da sagt man, unglaublich. Und die meisten zerbrechen daran oder bringen sich um, in der Haft. Das halten wohl die wenigsten aus. Und ich hab das dann so immer probiert, wo ich einfach sagte, ich wollte das verstehen. Und auch in der Hauptverhandlung war das für mich alles in Ordnung, bis zu diesem Zeitpunkt, wo man ankam und mir sagen wollte: „Bezahl doch das, dann ist es vorbei.“ Das habe ich nicht verstanden. Das habe ich bis heute nicht verstanden.

In dem Moment ist auch mein Verständnis für das System in Deutschland, und in Österreich ist es genauso, gestorben, wo ich dann einfach sage, das ist nicht in Ordnung. Daher kommt mein Warum jetzt auch bei BNI, wo ich sage: das muss jeder wissen. Es geht gar nicht darum, was passiert ist. Es interessiert letztendlich keinen. Die machen alle ihren Job und ich sage mal so: Ich könnte mir vorstellen, als Staatsanwalt tätig zu sein, ich kann mir vorstellen, als Strafverteidiger tätig zu sein und was man wissen muss: Ein Strafverteidiger ist nicht dein Freund. Der wahrt immer nur deine Rechte. Weil der muss immer aufpassen, dass er selbst nicht über die Grenzen tritt.

Und was ich mir persönlich nicht vorstellen kann: Ich möchte niemals Richter sein, weil als Richter muss ich über Menschen richten, ohne zu wissen, was wirklich passiert ist. Und dieser Tatbestand, nach dem man mich verurteilt hat oder der bei mir im Raum stand, der auch im Buch steht, das ist ja dieser Eventualvorsatz dolus eventualis. Das heißt, man hat nach 13 Jahren festgestellt, das hätte der Ralph Böttcher eventuell vor 13 Jahren gedacht haben können. Danach bin ich verurteilt worden. Und das ist was, wenn man das mitbekommt, dann merkt man, wie gefährlich das ist. Ich verurteile das nicht. Da müsste ich in die Politik gehen und versuchen, das zu ändern.

Michael Mayer: Es ist immer ein gewisser Grenzgang, sage ich, als Unternehmer, weil man natürlich Berater hat, aber die Verantwortung dann selber trägt und ich sage immer, ich hätte Steuerberater oder Rechtsanwalt lernen sollen, weil da muss man sich mit vielen solchen Themen beschäftigen und am Ende trägt man selber die Verantwortung, weil man das Unternehmen leitet. Man kann nicht mehr sagen, ich bin schlecht beraten worden, aber man trägt selber die Verantwortung. Und drum ist es auch ein feiner Weg im Unternehmertum zwischen dem Strafrecht, beziehungsweise, ob man was getan hat oder nicht, weil es schnell passieren kann, wo man eigentlich eine gute Intention gehabt hat. Spannende Herausforderung, aber du hast heute schon einen Tipp gegeben. Ich glaube, ganz wichtig ist, das mit Versicherungen zu lösen.

Ralph Böttcher: Die kostet nichts, Michael. Das ist einfach billig, aber es ist eben eine Spezialversicherung und die kennt keiner und es gibt ganz wenige Versicherungsfachleute, die das erklären können. Und wenn du jemanden fragst in deinem Netzwerk und sagst: „Erklär mir mal den dolus eventualis“, dann gucken die dich ganz komisch an. Dann sage ich immer: „Ja, steht doch immer in den AGBs, hinten in meiner Versicherung.“ „Oh, steht da gar nicht. Ist gar nicht versichert.“ Also läufst du so die ganze Zeit durch die Gegend. Du fühltest dich versichert, bist du leider nicht.

Michael Mayer: Und das, was ich noch mitnehme, das möchte ich noch einmal wiederholen, weil es gibt im Unternehmerleben so einen Moment, wo man sich fragt, wie geht es jetzt weiter? Gehe ich jetzt links, gehe ich rechts? Ich glaube, Ralph, du bist ein guter Ansprechpartner und ich glaube, man kann dich auch jederzeit anrufen und sagen: „Du, ich stehe vor der Herausforderung. Kannst du mir helfen?“ Ich glaube, man sieht es bei deinem Background sehr gut: Wer gibt, gewinnt. Das ist nicht nur ein Slogan von BNI, sondern das lebst du auch.

Ralph Böttcher: Ja, also ich glaube, dass ich es fühle, weil ich etwas gefunden habe, was genau meiner persönlichen Vorstellung, was Zusammenarbeit angeht, entspricht. Es ist höchst verbindlich. Jeder darf so sein, wie er will. Man hat immer wieder vereinzelt Menschen, die meinen, sie müssen andere verändern. Das ist bei BNI nicht so. Jeder ist so wie er ist und das ist okay. Wir sind alle Unternehmer und ich muss ja nicht mit jedem zusammen arbeiten, aber mit ein paar kann man richtige tolle Sachen bewegen und man sieht, man kommt auch so an die, die sich dann mal getraut haben, das nach Europa zu holen. Selbst mit solchen Menschen kommt man dann zusammen und das ist ja ganz, ganz toll. Also, keine Grenzen.

Michael Mayer: Ich habe es nicht nach Europa gebracht. Ich habe es nach Österreich gebracht und ich habe unterstützt in Deutschland. Ich will mich nicht mit fremden Lorbeeren schmücken. Aber wenn du jetzt überlegst… Das Netzwerk ist ganz, ganz wichtig und wer gibt gewinnt, ist unsere Philosophie bei BNI. Jetzt tritt wer neu unserem Netzwerk bei, in ein Chapter. Ein Unternehmer tritt neu bei. Welchen Tipp würdest du dem geben oder welchen Rat würdest du dem geben? Was soll er gleich zu Beginn unbedingt tun?

Ralph Böttcher: Also bevor er die Entscheidung trifft, überhaupt Mitglied zu werden, soll er sich überlegen: Will ich damit arbeiten? Das, was da erzählt wird, das wird ja eigentlich alles immer erzählt, aber für viele sind das Worte, das ist auch in meinem Chapter so, und ich muss den nächsten Schritt machen, weil man bekommt ganz viel gesagt, und ich muss vorher wissen, das ist Arbeit und das ist nicht das wöchentliche Hingehen. Das sind auch nicht die Vier-Augengespräche, die ich jede Woche führe, sondern das ist das ganze Paket.

Und der Tipp Nummer eins, wenn ich jemanden habe, wo ich Mentor sein darf, dann ist das so eine Geschichte. Es gibt eine BNI U (Anmerkung, interne Wissensdatenbank) und du musst versuchen besser zu werden als ich. Und wenn er das hinkriegt, dann weiß er alles. Und ich glaube, ich mag das gar nicht sagen, aber es gibt, glaube ich, keinen, der da weiter ist. Und das muss er schaffen. Und ich werde versuchen, das zu verhindern. Dann weiß er auf jeden Fall alles, was er an Möglichkeiten hat und dann fängt er an, das System zu verstehen. Und wenn man anfängt, das System zu verstehen, lernt man so geniale Leute kennen. Und das führt dann auch zu mehr Geld und damit kann man ganz viele tolle Sachen tun.

Michael Mayer: Ich weiß nicht, wie viele Stunden, Tage, Wochen an Information und Wissen man sich bei der BNI U reinziehen kann und mir hat der Jens Verwiebe gesagt, da bist du mit Abstand und noch mehr Abstand, Vorreiter. Du hast, glaube ich, jeden Podcast und jede Information und jedes Buch gelesen, dass es zum Thema Empfehlungsmarketing gibt und einer unserer Kernwerte ist lebenslanges Lernen.

Ralph Böttcher: Und das kostet nichts.

Michael Mayer: Aber wenn ich nochmal zurückkomme, die Entscheidung zu treffen, einfach sich zu engagieren und ich würde es gerne auch mal ein wenig weg von BNI betrachten, weil Netzwerk ist ja nicht nur BNI, sondern Netzwerk ist auch die Rotary und Netzwerk ist der Musikverein oder Netzwerk ist was auch immer. Die Frage ist: Was bin ich bereit zu investieren?

Mit investieren meine ich jetzt gar nicht so, was das Geld betrifft, sondern was Zeit betrifft, weil Beziehungen passieren nicht von heute auf morgen. Was ist deine Erfahrung im Beziehungsaufbau und wie wichtig sind Beziehungen oder waren Beziehungen für deine unternehmerische Tätigkeit?

Ralph Böttcher: Das sind ja so zwei Fragen. Meine BNI-Mitgliedschaft, hier steht ja so schön, das sind zwei Jahre, du hast das auch einleitend gesagt, und bei mir ist das so gewesen, ich habe am Anfang angefangen, weil ich das ganz interessant fand, aber nicht, weil ich da Umsätze oder sowas erwartet habe. Ich wollte mir das einfach mal anschauen und habe dann das, glaube ich, auch alles gelernt, die Leute kennengelernt und da passierte erstmal gar nichts, wenn ich mal so in Geld denke. Also eigentlich, wo man sagt, tausend Euro, plus die Frühstücke, Zeit ausgegeben, nichts gebracht.

Dann ist was passiert, wo ich dann ins Führungsteam gekommen bin mit zwei ganz tollen Begleitern, dem Michael Sievers und Dr. Joachim Bender und da hat man sich ein bisschen besser kennengelernt und daraus sind dann auch Umsätze erwachsen, die jetzt auf einmal bei mir zurückfließen. Also ich will jetzt nicht abgrenzen auf die Covid-19-Geschichte mit der Lösung, die wir über so eine Biotech-Gesellschaft gemacht haben mit Joachim Bender, aber das ist draus erwachsen. Aber dieses Vertrauen ist wirklich erst nach 12, 13 Monaten gekommen, wo es die Chance gab, und das hat sich auch ergeben über dieses, was ich vorhin sagte, Hashtag „Frag Ralph“. Die kamen nicht mehr weiter. „Kannst du da helfen? Glauben wir sowieso nicht, aber wir fragen ihn mal“, und das hat dann geklappt. Da habe ich vielleicht Glück gehabt, aber auf jeden Fall hat es geklappt. Und Nummer zwei, und die Frage musst du mir am liebsten nochmal zuwerfen, Michael, weil die habe ich nicht mehr behalten so genau.

Michael Mayer: Wie wichtig sind Beziehungen oder waren Beziehungen für deine unternehmerische Tätigkeit?

Ralph Böttcher: Die Beziehungen sind das Allerwichtigste. Und nicht die Beziehungen zu den Kunden und zu den Mandanten, die natürlich auch in der Zusammenarbeit stehen, aber die Beziehungen drum herum mit den Geschäftsfreunden, mit dem Umfeld, was man hat. Das dauert natürlich lange. Also wir haben ja diesen, wie heißt das hier, VCP-Prozess (Anmerkung: Visibility, Credibility, Profitability), wenn ich das mal richtig im Kopf behalten habe. Das dauert am Anfang halt relativ lange.

Man wird ja getestet. Das habe ich ja auch mit anderen gemacht. Es gibt ja so viele, die einem viel erzählen, aber nichts machen. Aber es gibt eben ein paar, die machen genau das, was sie sagen und dann ist man ganz verwirrt, wenn man auf solche Leute trifft und meint, man ist selbst auch so einer und dann klappt das halt. Und das ist halt ein langer Prozess. Von daher sind die Beziehungen super wichtig; meines Erachtens das Ausschlaggebende, damit das nachher zu mehr Geld, zu einem besseren Business führt.

Michael Mayer: Das ist ganz spannend, dass du sagst, es gibt Leute, die was versprechen und das passiert dann auch. Ich habe viele solche Erlebnisse bei BNI gehabt. Einer hat gesagt, der hat Kontakt zur Presse und lädt den Kurier, das ist die zweitgrößte österreichische Tageszeitung, in ein BNI-Unternehmerteam ein.

Ralph Böttcher: Das hört sich gut an.

Michael Mayer: Das ist so schnell gesagt. Eine Woche später komme ich dort hin, da sitzen die dort. Das ist, glaube ich, der Punkt. Es gibt Macher und mit denen kann man dann natürlich auch viel, viel bewegen. Und das macht natürlich den Unterschied in einem Chapter aus, weil man sich auch jede Woche sieht. Und wenn man sich jede Woche sieht, ist es halt schwierig, wenn ich sage, ich verspreche was, was nicht passiert. Da wird die Beziehung darunter leiden. Wenn ich aber was verspreche, was eintritt und die Erwartungen noch übertroffen werden, das ist ein Beziehungs-Burner, würde ich sagen.

Danke nochmal für diesen Input. Wir haben diskutiert mit einem anderen Unternehmer, weil ich auf der Suche nach einem Mentor bin und ein Mentor ist einer, der nicht wie ein Coach dich durch Fragestellungen irgendwo hinbringt, sondern der aus seinen Erfahrungen dir Tipps, Ratschläge weitergibt, dir Feedback gibt und die Frage ist immer: Welche Art von Mentor suchst du dir?

Und es ist mein Zugang, vielleicht kannst du noch deine Erfahrungen teilen, dass man sich einen Mentor sucht, der einfach die nächstgrößere Unternehmensgröße hat. Keine Ahnung. Wenn man 500.000 € Umsatz macht, dann sollte das einer sein, der 3 Millionen macht. Wenn man einen Mitarbeiter hat, dass man sich einen sucht, der fünfzehn Mitarbeiter hat, dass man von dem lernen kann, was der nächste Schritt ist, sofern man mit seinem Unternehmen expandieren möchte. Das ist jetzt mein Zugang. Was ist deine Meinung dazu?

Ralph Böttcher: Also da noch als kleine Rückmeldung: Toll wäre, wenn ich da nicht den Geschäftsführer habe, der nicht beteiligt ist, sondern wenn ich dann einen unternehmerisch tätigen Menschen habe. Also nicht einen Manager, der für 30 Millionen Euro tätig ist. das ist bestimmt eine tolle Sache, aber das ist immer noch ein angestellt tätiger Mensch. Also toll ist natürlich, wenn man Unternehmer hat, der sowas unternehmerisch aufgebaut hat, an den Sachen beteiligt ist und nicht einfach nur Bezüge dafür bekommt. Da kann man sagen, es gibt Leute, die wahnsinnig viel Geld verdienen, aber das ist nicht deren Unternehmen. Da verdienen sie morgen dann in einem anderen Unternehmen 30 Millionen. Das ist es dann doch nicht. Und ich glaube, jemand, der unternehmerisch die Sachen hat und durchlitten hat, von dem gibt es noch viel, viel mehr zu lernen. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Michael Mayer: Ich glaube, dass man in unserem Netzwerk auch Mentoren findet. Ich stelle immer wieder im Netzwerk die Frage, weil es immer wieder heißt, ich will Personen kennenlernen, die reich sind, was immer auch reich bedeutet.

Ralph Böttcher: Sehr philosophisch, ja.

Michael Mayer: Sehr philosophisch, aber ich meine Leute, die finanziell einfach viel Geld haben oder was auch immer. Und da stelle ich immer im Chat die Frage: Wer hat Zugang zu jemandem, der mindestens eine Million Euro Netto-Vermögen hat?

Ralph Böttcher: Was ist denn eine Million Euro Netto-Vermögen?

Michael Mayer: Eine Million Netto-Vermögen in Form von Grundstücken oder auf dem Bankkonto oder wie auch immer. Also, es ist egal wo. Nur der Punkt ist, es stehen immer zwischen 60 und 75 Prozent der Leute auf. Und dann stelle ich umgekehrt die Frage, wer möchte gerne diese Leute kennenlernen und die Kontakte sitzen alle bei uns in den BNI-Chaptern drin. Die Frage ist nur, hat man die notwendige Beziehung, dass man den Kontakt bekommt?

Ralph Böttcher: Da kann ich sagen, um den Ball mal aufzunehmen, da hat man natürlich so Covid-19. So schlimm das alles ist und auch schwierig ist und so weiter meinetwegen, aber die Chance, die man jetzt bekommen hat… Und da muss ich sagen, das hat die ganze BNI-Welt fantastisch hinbekommen mit diesen Zoom-Konferenzen; die Möglichkeit der Vier-Augen-Gespräche über diese ganzen elektronischen Tools, da muss ich sagen, das ist einfach genial. Da habe selbst ich wahnsinnig viel dazugelernt und habe das dann natürlich auch hemmungslos genutzt. Das ist dann ein bisschen stressig manchmal, aber ich habe so viele Leute kennengelernt und da waren auch richtig tolle Gespräche dabei.

Michael Mayer: Ralph, wir sind fast am Ende angelangt. Nur ganz kurz, was ist eine Traumempfehlung für dich? Ich unterscheide immer zwischen Traumempfehlung, der Sahne-Empfehlung und der Brot-und-Butter-Empfehlung. Brot und Butter ist das tägliche Geschäft, das brauche ich jeden Tag. Die Sahne-Empfehlung, die habe ich so einmal alle zwei Monate und die Traumempfehlung, das ist das Geschäft, das ich einmal im Jahr machen sollte. Von dem möchte ich noch mehr haben.

Ralph Böttcher: Eine Traumempfehlung wäre ein Kontakt zur amerikanischen Regierung wegen unserem Covid-19-Projekt. Das ist weder in Österreich verfolgt worden. Die haben abgesagt, noch von der deutschen Bundesregierung. Ich hab das mit runtergepostet unter BNI Deutschland, das Covid-19 heißt. ich bin beteiligt an einem Biotech-Unternehmen und wir suchen da jemanden, der das mit in die Welt rausträgt.

Wir brauchen nicht das Geld, also es ist finanziert. Wir brauchen jemanden, der es rausträgt, weil es ist vielleicht viel einfacher, als man denkt, und nur, weil es nichts kostet, muss das nicht so schlecht sein. Also bitte schaut in den Link. Wer da Kontakte hat, das wäre eine Traumempfehlung. Ich glaube, dann ist das in einem Schwupp alles geregelt und durch.

Michael Mayer: Sage mir nochmal ganz kurz, wir sind nicht konkret genug, wen möchtest du kennenlernen bei der amerikanischen Regierung oder beziehungsweise, welchen Partner stellst du dir vor, das weltweit zu verbreiten? Je konkreter, desto besser.

Ralph Böttcher: Ich möchte, dass Donald Trump die Sachen liest und entscheidet.

Michael Mayer: Das wird schwierig werden, weil der liest wahrscheinlich nicht so viel, aber…

Ralph Böttcher: Ja, das ist recht kurz geschrieben. Und es ist in Englisch. Das ist alles im Link drin und das ist viel ernster. Also, ich selbst habe es nicht geschafft. Wir probieren das über unsere amerikanischen Patentanwälte, aber noch haben wir keinen Kontakt dazu bekommen. Und wenn man das liest… Also, das sind keine Spinner. Es sind ja viele in der Presse, die das schon bewegt haben, das ist viel ernster, als sich das jetzt anhört. Du merkst auch, ich werde ganz ernst.

Michael Mayer: Ich habe es mitbekommen. Überhaupt kein Thema. Habe ich das richtig verstanden, dass du auch Vertriebsleute suchst, die auch Kontakt zu anderen Ländern herstellen oder nur zur amerikanischen Regierung?

Ralph Böttcher: Nein, du hast ja gesagt, die Traumempfehlung. Und da unterstelle ich so, das ist jemand, der denkt nicht groß nach, der entscheidet einfach. Und es gibt natürlich andere. Von der österreichischen Regierung, da kam die Rückmeldung an unsere Wissenschaftler, das ist aber ein spekulativer Ansatz. darauf haben wir wieder reagiert. Jetzt ist erstmal Urlaub. Die Regierung in Deutschland hat gar nicht reagiert und die Regierung aus dem Bundesland Schleswig-Holstein hat reagiert und uns geschrieben, wie wir denn die Masken produzieren wollen? Die haben das gar nicht gelesen.

Die haben gedacht, wir wollen da irgendwelche Schutzausrüstung produzieren und wir sind vom Team her so aufgestellt, die können das wissenschaftlich vorher alles prüfen, bevor sie das weitergeben. Weil das ist so das, was ich noch nicht verstehen kann und das ist dann mein „Warum“ in dem Bereich. Ich kann nicht verstehen, dass man das Problem nicht angeht und ich bin einfach nicht gewillt, das einfach hinzunehmen, um das mal so vorsichtig zu sagen. Und deswegen gebe ich nicht auf.

Michael Mayer: Danke Ralph für deine Ausführungen. Es war mir eine Ehre. Einmal am Tag jemandem weiterhelfen! Mein Name ist Michael Mayer von BNI.

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