Accelerated Learning – Schnelles Lernen

Accelerated Learning – Wie du schnell und sinnvoll lernst

Hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht, wie viel schneller du vorankommen würdest, wenn du deine Lernkurve beschleunigen könntest? Was wäre, wenn du doppelt oder dreifach so schnell lernen würdest bzw. Informationen viel schneller und effizienter aufsaugen würdest wie ein Schwamm?

Für mich persönlich war Lernen die Hälfte meines Lebens eine große Qual – in der Schule sowieso, aber auch teilweise auf der Uni. Ich habe erschwertes Lernen neben meiner Legasthenie in jungen Jahren die längste Zeit vor allem auf mangelndes Interesse am jeweiligen Fachgebiet zurückgeführt: Fächer und Themen, die mich nicht interessiert haben, waren seit jeher der Horror beim Lernen.

Schnelles Lesen

Zum ersten Mal kam ich mit der Thematik des schnelleren Lernens durch die Idee des schnellen Lesens in Kontakt. Wenn man doppelt oder dreifach so schnell sinnerfassend lesen könne, wäre das doch toll, dachte ich mir. Deshalb habe ich mir vorgenommen, ein Jahr lang jede Woche ein Buch zu lesen und habe dazu über einige Monate hinweg ein selbstgeführtes Schnell-Lese-Training mit Hilfe eines großartigen Buches („Breakthrough Rapid Reading“ von Peter Kamp) absolviert. Hierbei habe ich jeden Tag ca. 10-15 Minuten schnelles Lesen trainiert. Dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen – die Methode hat für mich super funktioniert.

Schnelles Lernen

In den letzten Wochen habe ich mich wieder mit dem Thema des schnellen Lernens beschäftigt. Lass mich das Wort „schnell“ für diesen Zweck zuerst definieren. Es geht nicht in erster Linie darum, sich in kürzester Zeit so viel wie möglich zu merken, also zum Beispiel, wenn du für die Prüfung am nächsten Tag erst am Vorabend zu lernen beginnst. Vielmehr geht es darum, den Lernprozess so effizient wie nur möglich zu gestalten. Es bedarf mitunter einer etwas längeren Zeitspanne, aber innerhalb dieser Zeit wendest du nur sehr wenig Zeit auf. Das wäre zum Beispiel, wenn du zwei Wochen lang jeweils zehn Minuten bis eine halbe Stunde pro Tag lernst und dann trotzdem eine Eins auf die Prüfung bekommst.

Fruchtbare Lernkonditionen

  • Attention Span:
    Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne ist viel geringer als man eigentlich meinen würde. Viele Studien haben gezeigt, dass die Aufmerksamkeitsspanne bei einem gesunden Erwachsenen maximal 15 Minuten beträgt, innerhalb derer man wirklich konzentriert arbeiten kann. Microsoft geht sogar so weit, als dass sie einen einzelnen „Aufmerksamkeitsblock“ mit 8,25 Sekunden beziffern. Es hat also einen Grund, warum beispielsweise in den berühmten TED Talks teils extrem komplizierte Inhalte in maximal 18 Minuten dargestellt werden.
  • Underlying Concept:
    Es ist selten sinnvoll, etwas stur auswendig zu lernen. Viel wichtiger hingegen ist es, das dahinterliegende Konzept dessen, was man sich merken möchte, zu verstehen.
  • Fail & Struggle:
    Der harte Weg des Lernens, auf dem man oft Dinge vergisst, sich ärgert und teilweise frustriert ist, ist auf Dauer gesehen am nachhaltigsten.

Merkfähigkeit

  • Der Merk-Prozess besteht aus 3 Stufen: Dekodieren von Information, Speicherung und aktives Abrufen von Information.
  • Ohne Wiederholung oder Anwendung vergessen wir Information.
  • Übung macht den Meister: Aktives Abrufen von Information zu üben, ist die beste Methode, um unsere Merkfähigkeit zu steigern. Die guten alten Karteikarten wirken noch immer Wunder.

Techniken zum aktiven Lernen

  • Eher passive Lerntechniken wie unterstreichen, hervorheben oder zusammenfassen sind oft sehr ineffektiv. Das Gehirn lernt am besten, wenn es aktiv gefordert wird!
  • Sei wie Sherlock Holmes: Versuche dir die Dinge selbst oder am besten jemand anderem verständlich zu erklären und zu wiederholen. „Wie“- und „Warum“-Fragen funktionieren noch immer am besten. Sprich die Dinge dabei laut aus! Wissenslücken kannst du so zuverlässig identifizieren.
  • Abwechslung ist der Schlüssel zum Erfolg. Statt ein Fach nach dem anderen in jeweils großen Blöcken (z. B. ein Tag pro Fach) zu lernen, versuche die Fächer in kürzeren Abständen zu mischen. Diese Technik hilft dir dabei, Verbindungen zu anderen Informationen herzustellen.

Wiederholung in Abständen statt durchgehendes Büffeln

  • Wiederhole Inhalte innerhalb kurzer Abstände. Hier gilt: je öfter, desto besser, auch wenn es nur kurze Einheiten sind. Wichtig sind Abstände zwischen den Einheiten (10 Minuten bis hin zu mehreren Stunden).
  • Richtiges Büffeln ist natürlich manchmal unvermeidbar. Versuche aber, ein wenig Zeit zwischen den Wiederholungen einzubauen, setze Karteikarten ein und arbeite mit Eselsbrücken.

Lernen als Mittel zum Zweck

  • Leichter gesagt, als getan, aber: Einfacher wird dir das Lernen dann fallen, wenn es ein Stück von einem großen Ganzen wird. Konzentriere dich darauf, warum dieses Wissen, diese Prüfung nötig ist, um zu deinem Ziel zu gelangen. Finde Sinn im Lerninhalt und lerne nicht für die Prüfung, sondern so, dass es – unabhängig vom Inhalt – für DICH relevant ist.
  • Gamification klappt auch hervorragend. Ob für dich selbst mit kleinen Spielchen oder in deiner Firma mit Mitarbeitern: Belohnungen, Auszeichnungen oder Gutscheine können Wunder für die Motivation bedeuten. Im Team können mitunter der gegenseitige Wettbewerb und die Vergleichbarkeit Motivation bewirken. Damit sollte man jedoch vorsichtig sein.

Mindset

  • Überprüfe deine innere Sprache zu dir selbst und tausche negative gegen positive Gedanken. Du schaffst das!
  • Sei dir sicher, dass du lernfähig bist und dass du dich Schritt für Schritt verbessern kannst.
  • Lass dich nicht von verschiedenen Lerntypen abschrecken. Information ist Information und selbst, wenn dich jemand als visuellen Typ abgestempelt hat, heißt das nicht, dass du nicht auch durch Zuhören effektiv lernen kannst.

Wiederholung und Expertise

  • Das Gehirn ist wie ein Muskel, der trainiert werden möchte. Wie wenn du eine Sportart oder ein Musikinstrument meistern möchtest, so bedeutet auch beim Lernen Wiederholung alles!
  • Du kennst vermutlich das Pareto-Prinzip. 20% der Leistung ist für 80% der Ergebnisse verantwortlich. Nicht nur in der Firma, sondern auch für das Lernen ist dieses Prinzip gültig. Hier ist es wichtig, zu priorisieren. Zum Beispiel kann man mit 100 Worten in einer neuen Sprache bereits 50% der meisten Sätze erkennen.
  • Als kleiner Tipp: Sieh dir das „Dreyfus-Modell“ der 5 Lernphasen auf Google an.

Unterrichten, um zu lernen

  • Selbst zu unterrichten, ist eine effektive Form zu lernen. Hier wird jeder letzte „Blind Spot“ ausgemerzt. Wenn du jemand anderem dein Wissen vermitteln kannst, ist es bereits sehr tiefgründig. (Tipp: Werde Tutor; gib Nachhilfe.)
  • Jemandem Feedback zu geben, hilft ebenfalls dabei, die eigenen Informationen zu festigen. Feedback zu bekommen, hilft natürlich ebenso, denn wir liegen ja nicht immer richtig.

Mache Lernen zur Gewohnheit

  • Regelmäßiges Lernen wird dir helfen, das zu erreichen, was du erreichen möchtest. Dies wiederum hilft dir, auch dann weiterzumachen, wenn du einmal gerade jegliche andere Tätigkeit lieber machen würdest, als jetzt zu lernen.
  • Lerne, deine Impulse zu kontrollieren und Ablenkungen zu widerstehen!
  • Die Gewohnheit des flexiblen Denkens wird dir dabei helfen, Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können, ohne dass dies deiner Meinung entsprechen muss.
  • Ein Streben nach Genauigkeit wird dir helfen, die richtigen Informationen zu lernen. Mache es zur Gewohnheit, dass du dich selbst erkundigst, ob bestimmte Dinge richtig oder falsch sind und verlasse dich nicht immer auf andere. Check your sources!
  • Gewöhne dir an, Fragen zu stellen und ein gesundes Maß an Skepsis an den Tag zu legen. Das zeigt ein ernst gemeintes Interesse und wird dir dabei helfen, tiefer in die Materie einzutauschen als andere, wodurch nachhaltiges Lernen gefördert wird. Die einfache Frage „Warum?“ bringt dich weiter, als du denkst.
  • Versuche, Ideen und Gedanken in ihre Einzelteile zu zerlegen und mit anderen Dingen zu vergleichen und bereits Gelerntes in einen neuen Kontext zu setzen.

Auch bei diesem Thema gilt natürlich: Jeder Mensch ist anders! Manche Tricks werden für dich besser als für andere funktionieren. Finde heraus, was deine Favoriten sind! Ich liebe lebenslanges Lernen und Weiterbildung und hoffe, dass du dir den einen oder anderen Tipp mitnehmen konntest. Bei Fragen stehe ich wie immer sehr gerne zur Verfügung.

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