Stundensatz berechnen – Wie kommst du zu deinem optimalen Stundensatz

Wie alles begann – Mein erster Stundensatz

Im August 2011 gründete ich meine Firma ithelps. Damals war ithelps noch ein reines IT-Unternehmen. Meinen Stundensatz habe ich auf 25 Euro exkl. USt. angesetzt. Dabei war meine Rechnung im Kopf folgende: Wenn ich 20 Tage im Monat arbeite und sieben Stunden pro Tag verrechnen kann, dann habe ich ja 3.500 Euro im Monat. Mehr brauche ich eigentlich auch nicht.

Vier Monate nach Gründung meines Unternehmens war ich Gast im BNI-Unternehmerteam Strauss. Noch am selben Tag habe ich meine Mitgliedschaft unterschrieben. Relativ schnell kamen dann auch die ersten Kunden und Empfehlungen. Ernst Gruber kam damals schon zu mir und sagte: „Dein Stundensatz ist viel zu gering.“ Aber damals habe ich ihm kein Gehör geschenkt. Wieso auch, lief ja alles gut.

Bernhard Moestl, ein mehrfacher Bestseller Autor, sagte mir mal: „Wenn mehr als 50 % deiner Angebote angenommen werden, bist du zu billig“. Auch das habe ich damals nicht verstehen wollen.

Wie berechnet man seinen Stundensatz?

Der Stundensatz ist natürlich von mehreren Faktoren abhängig. Aus meiner Sicht gibt es aber immer eine Hauptüberlegung, um den Stundensatz zu berechnen: „Wie viel Nutzen kannst du dem Kunden in welcher Zeit bringen?“

Hier ein Beispiel aus der IT:

Früher hätte ich für komplizierte Themen drei Stunden gebraucht. Mit 25 Euro Stundensatz kommen wir so auf 75 Euro.

Heute brauchen meine Techniker für dasselbe Problem in etwa 30 Minuten. Unser aktueller Stundensatz liegt bei etwa 85 Euro. Wir kommen somit auf 42,50 Euro.

Das ist natürlich ein kleines Problem. Weil nicht immer der Stundensatz endgültig über billig oder teuer entscheidet.

Hier ein Beispiel aus dem Coaching:

Beauftrage ich einen Coach und durch diesen schaffe ich es ein 20.000 Euro Geschäft zu generieren, ist es dann nicht egal, wie viel der Coach pro Stunde kostet? Der Wert, den er mir mit diesem Coaching bringt, ist einfach enorm hoch.

Zeigst du hunderten von Vertriebs-Mitarbeitern, wie sie tausende Euro mehr an Umsatz machen können, dann ist dein Stundensatz nahezu egal.

Stundensatz berechnen: So geht’s

Hier ein paar Zahlen, die man benötigt, um einen Stundensatz zu berechnen. Dabei gehen wir immer von statistischen Durchschnittswerten pro Jahr aus:

• Tägliche maximale produktive Arbeitszeit in Stunden (7,5 Stunden)
• Wochentage (261 Tage)-Feiertage bereits abgezogen
• Urlaubstage (30 Tage)
• Krankheitstage (8 Tage)
• Schulungen und Fortbildung (6 Tage)
• Buchhaltung / Organisatorisches / Marketing ein Tag pro Woche (52 Tage)
Summe: 165 Arbeitstage (= 1.237,50 Stunden)

Wenn du also 2.500 Euro versteuerten Gewinn pro Monat haben möchtest, dann liegt dein Stundensatz bei etwa 49,00 Euro. (Wenn Du 100%ig ausgelastet bist!) Das entspricht etwa einem Gehalt eines Angestellten mit 1.950 Euro Netto. Der Angestellte bekommt jedoch auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Du als Selbständiger nicht!

• 5.000 Euro Umsatz pro Monat entsprechen etwa 2.500 Euro Gewinn nach Steuern pro Monat. (Dabei gehe ich von einer maximalen steuerlichen Bemessungsgrundlage aus.)
• 1.237,50 Stunden pro Jahr
• Stundensatz von 49 Euro pro Stunde

Wenn du also 2.500 Euro versteuerten Gewinn pro Monat haben möchtest und nicht immer 100%ige Auslastung haben wirst, würde ich von fünf Stunden pro Tag ausgehen.

• 165 Arbeitstage (= 825 Stunden)
• 5.000 Euro Umsatz
• Stundensatz von 72 Euro pro Stunde

Weitere Kosten & Maximale Auslastung

Zusätzlich musst du natürlich auch noch die Kosten für Büro, Handy, Notebookanschaffung usw. in den Stundensatz einrechnen. Kommen deine Allgemeinkosten auf 500 Euro pro Monat, würde ich dir empfehlen mit 5.500 Euro pro Monat zu rechnen.

Fazit

Viele junge Unternehmen kalkulieren ihren Stundensatz nicht richtig. Diese haben dann meist auch regelmäßige finanzielle Probleme. Kalkuliere deinen Stundensatz fair. Wer sich diesen dann nicht leisten kann oder will, der ist nicht dein Kunde. Konzentriere dich lieber auf die Qualität und den Nutzen für den Kunden, als auf den Preis!

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