„Man muss Dinge klar ansprechen“
Skistar Thomas Sykora über Hemmschwellen, die beim Netzwerken hinderlich sind.
Was bedeutet Erfolg für dich?
Wenn man seine individuell, gesetzten Ziele und Wünsche erreicht oder zumindest intensiv versucht, diese zu verwirklichen.
Was tickt dich an, was macht dir so richtig Freude?
Auf der Skipiste zu stehen, sei es nun bei den Weltcup-Rennen als Kommentator oder mit meinen Kindern. In den Bergen zu sein und auf den Brettln zu stehen, das ist mein Leben.
Welche Person hat dir am Leben am meisten weitergeholfen und wie?
Meine Eltern, speziell mein Vater, der mich schon früh zum Skisport gebracht und mich trainiert hat. Diese Zeit hat mich sehr geprägt und ich bin sehr dankbar dafür.
Wie schaut ein Werbeslogan über Thomas Sykora aus?
Immer mit Freude und Spaß
Wie wichtig ist Netzwerken für dich?
Sehr wichtig, vor allem, wenn man beruflich weiterkommen möchte. Ohne gute Kontakte ist es schwer, erfolgreich zu sein. Ich war selbst mal bei den Rotariern, konnte das aber nicht mit den vielen Reisen, geschäftlichen Verpflichtungen und Familie unter einen Hut bringen.
Was macht einen guten Netzwerker aus?
Dinge klar und ehrlich ansprechen, das sind ganz entscheidende Punkte. Ich kenne viele, die sagen nicht, was ihnen am Herzen liegt, aus Angst vor einem vermeintlichen Nein. Diese Hemmschwelle sollte man als guter Netzwerker nicht haben, das hat sonst direkte Auswirkungen auf das Geschäft. Und ein Nein ist nicht so schlimm. Man muss Sachen einfach ansprechen, auch wenn es nicht immer einfach ist. Wenn man das respektvoll macht, dann wird es in der Regel von der Gegenseite auch gut aufgenommen. Ich musste in meiner Skikarriere immer wieder unangenehme Punkte ansprechen, aber das musste sein, sonst zum Beispiel wären wir bei der Materialentwicklung nicht weitergekommen. Ehrliches Feedback war da unumgänglich. Man muss sagen, was man will.
Ein guter Netzwerker zeichnet sich auch dadurch aus, dass er nachweisliche Leistungen bringt, von denen auch andere profitieren und die Einhaltung von Besprechen ist grundlegend. Ich habe viele großartige Netzwerker kennengelernt, stellvertretend möchte ich da Harti Weirather und Peter Schröcksnadel erwähnen.
Was hättest du gerne vor 20 Jahren gewusst, was dir weitergeholfen hätte?
Dass man nicht alles erzwingen und auch manchmal warten können muss. Das hätte mir meine schwere Verletzung erspart. Rückblickend wäre es für mich gesünder gewesen, einmal zu sagen, ich mache ein Monat Skipause und gebe meinem Körper Zeit, sich zu erholen. Heute mache ich das definitiv so.
Was war dein schönster Moment in deiner Sportkarriere?
Der Gewinn der ersten Kristallkugel für den Slalom-Weltcup. Der Beste über eine ganz Saison zu sein, war für meinen Vater und mich – schon als Jugendlicher – immer das größte Ziel. Natürlich wäre ich auch gerne Weltmeister oder Olympiasieger geworden, aber der Gesamtsieg im Slalom-Weltcup stand immer im Mittelpunkt.
Was sollte man unbedingt über dich wissen?
Dass ich mich auskenne, bei dem was ich mache und dass ich diese Dinge mit voller Überzeugung und Hingabe mache und auch Wissen vermitteln möchte. Dafür beschäftige ich mich intensiv mit Dingen und überlasse nichts dem Zufall. Und natürlich dass ich ein lebensfroher Mensch bin, das liegt in meiner Natur.