Der ehemalige Profi-Basketballer Michael Bühren und Leiter der BNI-Regionen Münster-Osnabrück und Recklinghausen im Podcast-Gespräch, warum die innere Haltung ein viel entscheidender Faktor ist, als viele Unternehmer vermuten.
Keine Lust zu lesen? Artikel hier anhören:
Michael Mayer: Herzlich willkommen zu unserem Podcast. Ich möchte heute ganz herzlich unseren Michael Bühren willkommen heißen. Schön, dass du da bist, lieber Michael. Wann haben wir uns kennengelernt?
Michael Bühren: Auf einer DACH-Konferenz war das. Ich glaube, in Berlin 2013. Wir hatten letztens bei Facebook auch die sieben Jahre tatsächlich.
Michael Mayer: Wahnsinn, wie Facebook an dieser Stelle hilft, zu wissen, wie lange man sich schon kennt. Das ist das Thema „innere Haltung“. Und ich habe von ihm wahnsinnig viel gelernt, was das Thema „innere Haltung“ betrifft, weil die innere Haltung dir einfach hilft, jede Situation zu meistern, sofern deine innere Haltung passt, und das finde ich super, Michael, dass du das aufgenommen hast.
Innere Haltung als Inspiration
Das ist dein Spezialthema, machst auch einen Podcast darüber, und darum finde ich es super, dass du heute hier bist. Ich freue mich schon, dass du heute unsere Zuhörer inspirierst und würde gleich mit der ersten Frage dazu starten. „Innere Haltung“ – warum kommst du auf sowas? Das ist ja nicht so ein Alltagsthema. Was hat das in deinem Leben ausgelöst, beziehungsweise, wie kommst du auf dieses Thema?
Michael Bühren: Wie ich auf dieses Thema komme, ist eine spannende Frage, denn tatsächlich habe ich in meinem Unternehmerdasein die eine oder andere Situation gehabt. Ich rede jetzt mal offen von meiner Schwäche. Ich hatte früher die folgende Schwäche: Ich bin früher sehr harmoniebedürftig gewesen und wenn man Unternehmer ist, dann hat man ja nicht nur die schönen Dinge. Dann sind das nicht 365 Tage über Lächeln und irgendwie immer nur verteilen, verteilen, sondern es gibt manchmal auch doofe Momente, wenn jemand nicht performt, wenn das Ergebnis nicht stimmt, und im Endeffekt war das als Unternehmer meine größte Schwäche, weil ich negative Botschaften ganz, ganz schlecht rüberbringen konnte.
Ich habe zum Beispiel das Beispiel im Kündigungsgespräch, beziehungsweise, ich habe jemandem eine Kündigung aussprechen müssen, weil die Leistung als Verkäufer nicht stimmte und dann ist das relativ schwer, weil du gehst in das Gespräch rein und ich habe ja eigentlich eine schlechte Nachricht, und dann geht es aber darum, den Menschen wert zu schätzen und gleichzeitig die Leistung zu bewerten.
Und viele Menschen vermischen das zum Beispiel. Das hat was mit der Haltung zu tun. Viele Menschen, wenn sie die Menschen mögen, aber die Leistung nicht stimmt, gehen komplett in eine andere Haltung, werden plötzlich komisch. Das ist das, wenn Leute eine Vorahnung haben. Und da war es das erste Mal, dass mir das Thema bewusst geworden ist. Ich kann einen Menschen total mögen, wertschätzen; ich kann den lieb haben – und trotzdem kann ich das, was er tut, anders bewerten.
Ich gebe dir ein einfaches Beispiel. Ich würde meine Kinder immer lieben, egal, was sie tun. Aber wenn mein Sohn eine Bank ausrauben würde, dann kann ich ihn trotzdem lieben, aber dass er eine Bank ausgeraubt hat, das kann ich trotzdem schlecht finden. Und diese Klarheit zu haben und diesen Unterschied zu haben, das schaffts du mit einer inneren Haltung, dass du dir bewusst wirst: „Ja, das ist kein Zwiespalt. Das schließt sich nicht aus, sondern es geht beides.“ Das ist aber ein Haltungsthema. Das hat nichts mit Worten zu tun oder so, sondern wirklich mit der Haltung. Das ist für mich ein sehr, sehr inspirierender Moment gewesen.
Michael Mayer: Was ist danach passiert, nachdem du den inspirierenden Moment gehabt hast? Wo hast du das angewendet neben der Kündigung? Für mich war das Thema, ich würde sagen, nicht neu, aber trotzdem hatte ich es ganz präsent, nachdem du mir gesagt hast, wie Leute auf dich zukommen, kannst du nicht beeinflussen. Wie du darauf reagierst, das ist der Rieseneinfluss drauf.
Und das hat mir geholfen in vielen meiner Gesprächen, die teilweise auch nicht einfach sind, einfacher durch das Leben zu kommen, weil ich sage, ich kann nur meine Reaktion beeinflussen, meine innere Haltung beeinflussen. Was der andere damit macht oder wie der andere auf mich zukommt, das kann ich nicht beeinflussen.
Michael Bühren: Also gerade beim Thema „innere Haltung“ ist es so, du manifestierst ja etwas in dir selber und in der Regel werden wir übrigens nur unsicher, wenn wir außerhalb unserer Komfortzone sind und noch keine Haltung zu einem Thema haben. Dann fangen wir in der Regel an zu schwimmen.
Komfortzone und innere Haltung
Das heißt, wenn ich alltäglichen Routinesituationen bin, die ich kenne, dann ist meine Haltung meistens schon fest, aber es gibt immer neue Situationen und dann ist die Frage, außerhalb meiner Komfortzone fängt das Leben an, aber ich kann mir zu meiner Haltung im Vorfeld Gedanken dazu machen. Ich hatte ja damals das Thema, dass ich keine negativen Nachrichten verkünden konnte. Und das hat mich in meiner Haltung so gelöst, dass ich immer sage: „Wenn ich dir etwas Negatives kommunizieren muss, wie kann ich es kommunizieren, dass du wahrnimmst, dass ich dir helfen möchte und dich nicht einfach nur kritisieren möchte?“
Also wo ist der helfende Anteil, der unterstützende Anteil darin? Wie zum Beispiel bei einem meiner Sprüche, die ich mag: „Das Gute am Netzwerken ist, man kriegt viel Sichtbarkeit. Das Schlechte beim Netzwerken ist, man kriegt viel Sichtbarkeit.“ Das heißt also, nicht nur die tollen Dinge werden getragen, sondern auch die negativen Dinge. Und wenn ich jemandem erkläre: „Hey, du machst das und das. Damit verschlechterst du dein Image, weil du schon eine hohe Sichtbarkeit hast“, dann helfe ich demjenigen ja.
Viele Menschen gehen immer auf die Appellebene: „Das kannst du so nicht machen. Das geht so nicht.“ Und das mache ich halt gar nicht, sondern wirklich dem Gegenüber von Herzen helfen zu wollen, ist ein Haltungsthema – ob ich jemandem sagen möchte, was der richtige Weg ist, was die richtige Regel ist oder ob ich ihm helfen möchte, was der Sinn dahinter ist und was er davon hat, wenn er das macht.
Michael Mayer: Kannst du uns ein paar praktische Beispiele geben? Du hast mir schon einige Beispiele auch genannt in unseren Gesprächen, die wir gehabt haben in den letzten Monaten und Jahren, wo du das angewendet hast oder beziehungsweise, wo es dir bewusst geworden ist, dass du es anwendest.
Michael Bühren: Der Mitarbeiter, der zu spät kommt, das ist eine sehr schöne Geschichte für mich. Was heißt schön? Es war damals halt so, dass ich einen Mitarbeiter hatte, der kam regelmäßig zu spät, und zwar nicht nur zehn Minuten oder eine Viertelstunde, sondern auch mal zwei bis drei Stunden. Wichtig dabei ist zu wissen, er hat auch nachts bis 23-24 Uhr gearbeitet. Es ging also nicht darum, dass er nicht gearbeitet hat, sondern es ging darum, dass er ein freies Management hatte, was bei den anderen 15 Mitarbeitern nicht war und das passte natürlich nicht.
Und da habe ich ihn mal gefragt, warum er morgens zu spät kommt. Und da hat er gesagt: „Ja, der Wecker ist schuld“, und da habe ich gesagt, „boah, scheiße, dann wirst du leider nie pünktlich kommen können“. Und dann fragt er: „Wieso?“ Ich sage: „Na ja, wenn du zu doof bist, den Wecker zu bedienen, dann habe ich ja Hoffnung, dass du es lernen könntest. Aber wenn der Wecker die Macht über dich hat, dann wirst du nie pünktlich sein können.“ Das hat gewirkt, aber das war halt wieder ein Haltungsthema. Es gibt so einen schönen Spruch: „Wer die Schuld hat, hat die Macht etwas zu verändern.“ Wenn ich meine Verantwortung abgebe, habe ich meinen Einfluss abgegeben und das ist auch ein Haltungsthema.
Michael Mayer: Du sprichst mittlerweile auf großen Bühnen zu diesem Thema. Ich glaube, auch auf Englisch. Was ist denn das Feedback, das du bekommst, nachdem du diese Präsentation oder diese Speech gehalten hast?
Michael Bühren: Ich glaube, das Schöne, was ich in allen Ländern gehört habe, ist, dass sie die Dinge noch nie so gesehen haben. Ich gebe dir ein einfaches Beispiel aus dem Bereich der Regeln. Wenn ich jetzt sage, wir haben bei uns zum Beispiel eine Vertreterregel. Man kann jetzt zwar sagen: „Ich erfülle die Regel“. Rein theoretisch könnte ich da jemanden hinsetzen, der taubstumm und blind ist, dann habe ich die Regel erfüllt, aber ich habe den Sinn nicht dahinter erfüllt. Der Sinn dahinter ist, dass mein Team, wenn ich nicht da bin, weiß, mein Stuhl besetzt ist, und da sitzt jemand, mit dem ihr eine Beziehung aufbauen könnt, die einen Wert für einen Gast haben kann oder den Vertreter, aber genauso einen Wert haben kann für die Mitglieder. das ist ja der Sinn dahinter.
Es geht nicht darum, irgendjemanden zu disziplinieren. Das ist überhaupt nicht der Sinn. Sondern ich kann eine Beziehung aufbauen, wenn ich da bin und ich kann auch nur einen Mehrwert stiften, wenn ich einen Vertreter schicke, und dabei geht es nicht darum, dass ich die Regel erfülle. Es geht um den Sinn dahinter und das kriege ich dann immer gespiegelt, dass Leute mir sagen: „Das habe ich noch nie so gesehen.“ Das ist eines der stärksten Feedbacks, das ich bekomme, dass man mir sagt: „Ich hatte noch nie diese Position. Diese Sichtweise hatte ich nicht.“
Michael Mayer: Sehr schön gesagt. Was machst du, wie gehst du damit um, wenn du vor einer Gruppe sprichst und du von einer Gruppe kritisierst wirst, von einer einzelnen Person? Also Schutz der Gruppe, aber von hinten aus rausschlagen. Was ist so dein Tipp oder wie gehst du damit um?
Michael Bühren: Ja, das ist zum Thema Haltung sehr spannend. Ich habe mir das früher sehr oft angezogen. Wenn jemand auf der Bühne steht, dem kann ich nur empfehlen: Es wird immer drei, vier, fünf Leute im Publikum geben, die böse gucken. Und wenn du dahin guckst, wirst du erstmal diese Energie mitnehmen. Suche dir immer jemanden aus, der dich anlächelt, der am besten die ganze Zeit nickt und dir zustimmt. Erstmal den raussuchen, damit du deine Energie kriegen kannst. Also, das kannst du selber steuern.
Wenn ich tatsächlich mal vor Kritik stehe oder Menschen mich verbal auch attackieren, dann gibt es für mich eine Grundregel. Wenn jemand so etwas tut, dann sagt er in der Regel gerade viel, viel mehr über sich aus als über mich. Also, wenn jemand behauptet zum Beispiel: „Das machst du nur, um Geld zu verdienen“, dann sagt der gerade nicht aus, dass ich das mache, weil ich Geld verdiene, sondern das sind seine eigenen Gedanken. Meine Mutter hat immer so schön gesagt: „Wer andere hinter dem Busch vermutet, sitzt meistens selber dahinter.“
Michael Mayer: Also das ist, glaube ich, ein wichtiger Tipp für Leute, die auf Bühnen stehen oder die vor einer Gruppe von Leuten präsentieren. Mir ist es selber schon passiert und es hat mich immer aus der Fassung gebracht, weil ich begonnen habe, mich zu rechtfertigen, mich zu verteidigen, zu erklären, warum es so ist und das habe ich von dir gelernt, dass es eigentlich nichts mit mir zu tun hat, sondern eher mit dem, der diese Frage stellt. Und seitdem bin ich auch ruhiger geworden und antworte auch ganz klar oder auch nicht, sage: „Das weiß ich nicht. Das kann ich nicht beantworten.“, oder was auch immer. Ich lasse mich nicht mehr vorführen.
Man weiß auch nie, was bei dem anderen los ist gerade. Also wir merken es oft bei unseren BNI-Meetings, wo du dann vor Gruppen stehst und du denkst, warum reagiert er so? Der kann zuhause gerade mit seiner Partnerin, seinem Partner einen Streit gehabt haben oder keine Ahnung, eine große Rechnung ist nicht bezahlt worden. Und du beginnst dann vor der Gruppe zu diskutieren, was absolut nichts bringt. Und mit der inneren Haltung, mit dieser Ruhe zu sagen: „Das sagt mehr aus über dich als über mich“, das hat mir sehr geholfen. Du Michael, wenn ich jetzt sage, ich habe mich mit dem Thema „innere Haltung“ noch nie beschäftigt – wo fange ich an? Mit was beginne ich?
Michael Bühren: Das hat was mit den eigenen Gedanken zu tun, dass ich Klarheit bringe in Situationen, also wirklich in Situationen. Ich würde das über die Selbstreflektion machen, wenn ich in eine Situation komme, wo ich weiß, dass ich mich unwohl fühle. So ein typisches Beispiel: Ich weiß genau, was ich tun muss. Zum Beispiel: Ich müsste Mitarbeiter entlassen. Also ich weiß genau, was ich tun muss, aber ich muss jemandem sagen: „Das geht so nicht. Bitte, lass das.“ Dass ich mir dann im Vorfeld Gedanken mache, wie ist meine Haltung zu dieser Situation? Also ich lege mir nicht Worte zurecht, sondern ich gehe in eine Haltung rein, dass ich sage: „Okay, meine Aufgabe ist so.“ Dieser Standpunkt, und dann auch zu sagen, ich gehe in den anderen rein und versuche ihn zu verstehen und was seine Perspektive ist, weil wenn wir Verständnis haben für einen anderen Menschen und in seine Rolle schlüpfen können, ist es viel einfacher, auch eine Position zu beziehen. Und dann mache ich wirklich Gedankenspiele, dass ich überlege: „Was ist das?“, und dann überlege ich, mit welcher Haltung könnte ich ihm helfen oder an welcher Stelle könnte ich ihn einfangen?
Da mache ich mir tatsächlich Gedanken drüber oder manchmal mache ich mir auch Gedanken wie: „Ich habe was falsch gemacht.“ Das mag sehr blöd erklingen, denn wenn Menschen was falsch machen im Umfeld oder wirklich etwas, was nicht okay ist… Wenn ich ihm sagen muss: „Du bist raus“, dann fühle ich mich schlecht. Da passt doch irgendwas nicht. Und dann dieses Bewusstsein zu haben: „Hey, nicht ich, der andere hat eine Entscheidung getroffen, in dem er etwas getan hat, wo er wissentlich über eine Grenze geht und ich exekutive nur die Konsequenz daraus, die ich angekündigt habe. Und das vermischt du. Menschen haben manchmal die Gabe, das wunderbar zu vermischen, dass ich mich noch schlecht fühlen muss und das lasse ich nicht zu, wenn die Haltung stimmt. Aber ich brauche eine gewisse Klarheit, wie die Rollen verteilt sind, wie mein Standpunkt, meine Position ist, und wenn das klar ist, dass nicht ich die Entscheidung getroffen habe, sondern jemand anderes, kann ich ihn da stehen lassen, wo er ist. Ich kann sogar sagen: „Ich verstehe dich“, aber es ist bitte sein Thema und nicht meins.
Michael Mayer: Du hast mir auch in unseren Gesprächen, die wir gehabt haben, auch erzählt, dass du vor zehn Jahren oder 15 Jahren ein anderer Mensch warst. Und was ich bei dir immer bewundere, ist, dass dich fast nichts aus der Ruhe bringen kann. Also wir haben ja doch einige Meetings gemeinsam. Und ich kenne Michael doch jetzt schon seit sieben Jahren, haben wir jetzt gerade festgestellt, und egal, in welchem Meeting der drin sitzt, ich habe ihn noch nie laut werden gehört, ich habe ihn noch nie ein österreichisches Wort, liebe Damen und Herren, auszucken gesehen und er kommt dann in der Pause zu mir und sagt: „Ich brenne zwar innerlich, aber ich halte mich zusammen.“
Was war früher? Was ist passiert, dass du heute so eine Ruhe ausstrahlst und so eine starke innere Haltung hast? Was hast du gemacht? Und erzähle einmal kurz: Wo warst du früher? Weil, das habe ich gar nicht glauben können, dass du so warst.
Michael Bühren: Also ich war früher tatsächlich eine heiße Kiste. Ich bin relativ schnell hochgegangen. Die Raucher unter uns, die das von früher noch kennen… Da ist man hochgegangen, wie so ein HB-Männchen. Ich war sehr schnell emotional. ich war sehr schnell laut. ich war richtig laut, und ich war auch ein anderer Mensch. Ich habe mal 37 Kilogramm abgenommen, also ich hatte mal einiges mehr. Also, ich habe jetzt wieder zehn drauf. Ich habe mal so schön gehört: „Ich habe mal zehn Kilo verloren. Leider habe ich sie wiedergefunden.“
Ich war sehr impulsiv, weil aber auch meine Haltung nicht klar war. Ich habe mich im Endeffekt von anderen Menschen manipulieren lassen und mitnehmen lassen und ich habe halt irgendwann entschieden, die Verantwortung für mich zu tragen und mich nicht von anderen Menschen mitnehmen zu lassen und leiten zu lassen. Und ganz schnell nimmt man eine Emotion von einem anderen auf und wenn du sie einfach blind aufnimmst, dann kannst du in die gleiche Schwingung kommen, wenn du aber sagst: „Nee, das ist gerade nicht meine Emotion“, da kann man auch sitzen bleiben und sagen, „okay, das hat gerade nichts mit mir zu tun“, oder, was mir sehr weiter weitergeholfen hat, war ganz häufig, wenn Leute gefragt haben, „wieso bleibst du ruhig?“ Dann sage ich immer: „Wenn ich mich aufrege, dann bringt es ja auch nichts.“
Also ich habe so eine lustige Szene. Ich bin mit meiner Mutter im Auto unterwegs und dann fängt sie an zu schimpfen: „Du Idiot, fahr doch!“ Und dann sage ich noch: „Mach das Fenster runter, der hört dich sonst nicht.“ Ansonsten: Warum soll sie rufen? Also, ich meine, es bringt nichts. Das mag sich sehr rational anhören, aber je mehr man sich damit befasst und in seiner Haltung verankert, ich mache nur etwas, wenn ich etwas beeinflussen kann, dann hilft das und beruhigt dich und prompt bist du ganz entspannt.
Michael Mayer: Was hast du getan, um über die Jahre hin so ruhig zu werden? Hast du dich beraten lassen, Bücher gelesen, keine Ahnung, mit einem Coach gearbeitet? Weil ich meine, das klingt gut, was du sagst, Michael. Und ich bin ein Fan davon, konkret zu werden. Ich höre oft so Podcast und lese so Bücher, wie schön die Welt ist. Am Ende des Tages stellt sich die Frage: Wo fange ich an? Was kann ich konkret machen? Weil wir lieben es auch in unserem Netzwerk spezifisch zu sein und das würde ich mir wünschen, wenn du sagst: „Das war der Moment, wo ich gesagt habe, jetzt, ab dem Moment so“, oder, „jeden Tag bereite ich mich vor“, oder was auch immer der konkrete Tipp von dir ist.
Michael Bühren: Ja, ein konkreter Tipp? Da würde ich jetzt sagen: „Lasst euch scheiden.“ Nein, Entschuldigung. Also bei mir war es vor zehn Jahren so: meine Exfrau hat mich verlassen. Das war so mein Auslöser. Ich kann heute mit einem lachenden Auge sagen, ich hätte mich auch verlassen und da war ich eigentlich ganz stark in meinem Leidensdruck drin und das hat dazu geführt, dass ich mich mit mir selber beschäftigt habe.
Unter anderem habe ich das Buch „Big Five for Life“ verschlungen, mich in Stammtischen zu „Big Five for Life“ ausgetauscht und eigentlich erstmal rausgefunden, wer ich bin, was ich will. Das hat mir sehr viel geholfen, also erstmal zu wissen, wer weiß eigentlich, was er möchte? Was sind deine fünf Herzenswünsche in deinem Leben? Was möchtest du gerne machen und BNI hat mir tatsächlich unglaubliche Kraft gegeben, weil, wenn du in einem Team drin bist… Ich war ja selber drei Jahre lang Mitglied im Team Remarque. Und wenn du da bist und wirklich eine Beziehung hast, dann kannst du Menschen auch mal fragen und sagen: „Mensch, wie hast du das wahrgenommen?“ Und dann sagt der: „Ich habe dich wie einen Elefanten wahrgenommen.“ Dann kann man fragen: „Warum hast du mich wie einen Elefanten wahrgenommen?“ „Ja, weil du das und das…“ Du kriegst manchmal einen Spiegel, den du selber nicht hast, weil wir haben ja von uns ein Idealbild, aber dieses Vertrauen, einen Menschen zu fragen: „Kannst du mich mal spiegeln oder wie nimmst du das wahr?“, das haben wir nicht. Aber das haben wir im BNI-Umfeld. Wenn wir vertrauensvolle Beziehungen haben und ich verstehe, mein Team-Kollege hat keine eigenen Motive, sondern möchte mir nur einen Spiegel geben und mich besser machen, dann ist es ein Geschenk, was wir annehmen, wenn wir es annehmen können und das geht meistens nur mit Leidensdruck.
Michael Mayer: Da bin ich bei dir. Leidensdruck oder Schmerzen helfen ja zur Veränderung bei einigen – bei einigen auch nicht. Ich finde das interessant, dass du sagst: „Ich hole mir Feedback übe mein Tun, über mein Auftreten ein“, das ist ja schon ein erster Schritt, „und ich nehme das auch an.“ Das ist immer die Frage, wie man es bekommt. Aber das ist ein wichtiger Schritt, glaube ich. Zuzulassen, dass Leute einem Feedback geben können, um dann eine Veränderung herbeizuführen. Immer das Gleiche zu tun, bringt immer dieselben Ergebnisse. Und ich finde es spannend bei dir, wie selbstreflektiert du auch bist.
Michael Bühren: Ja, das sieht nur so aus.
Michael Mayer: Nein, aber Selbstreflektion hilft echt weiterzukommen und es ist immer ganz spannend, wenn ich heute sage: „Keiner zahlt mir meine Rechnungen“…
Michael Bühren: Darf ich bitte ganz kurz mal einhaken?
Michael Mayer: Bitte.
Michael Bühren: Selbstreflektion hört sich immer so toll an und so einfach. Selbstreflektion tut auch weh – richtig, und die Frage ist, ob du bereit bist, in deinen eigenen Schmerz reinzugehen und vielleicht anzuerkennen, dass das, was du getan hast, nicht richtig war oder anders besser ist. Und du brauchst erstmal diese Grundbereitschaft, auch in diesen Schmerz reinzugehen. Weil unser menschliches Gehirn möchte uns eigentlich schützen vor diesem Schmerz, aber Veränderung gibt es nur, wenn ich wirklich das Feedback bekomme und es auch bereit bin, anzunehmen, und nicht abprallen zu lassen wie an einer Schutzmauer.
Wenn du mich fragst, was vor zehn Jahren anders war… Ich war auch einigermaßen erfolgreich, aber ich hatte so eine geile Schutzmauer, jedes Feedback prallte ab. Also wenn es doof war, war derjenige doof, der mir das Feedback gegeben hat, und nicht ich. Und das ist der erste Schritt: es anzunehmen und auch bereit zu sein, dass es vielleicht schmerzt.
Michael Mayer: Ich wiederhole es gerne noch einmal. Es ist nicht einfach, muss ich ganz klar sagen, aber ein erster Schritt. Wenn dir fünf Leute sagen: „Du fährst auf der falschen Fahrbahn und die kommen dir alle entgegen“, dann muss ich mir nicht sagen, dass alle Leute zu blöd sind, weil sie mir jetzt entgegen kommen. Vielleicht bin ich derjenige, der der Geisterfahrer ist. Und das ist einmal ein erster Schritt, ein ganz konkreter erster Schritt. Auch, wenn es vielleicht dann weh tut und wenn es schmerzt.
Der Schmerz hat mich verändert. Ohne Schmerz verändert man sich, glaube ich, auch nicht so leicht. Das klingt jetzt ein bisschen masochistisch, aber am Ende des Tages hat es bei mir funktioniert. Lieber Michael, du bist ja Unternehmer auch schon seit einigen Jahren. Wenn du sagst „innere Haltung“ im Unternehmertum… Du hast gesagt, du weißt, wo du hin möchtest oder du musst wissen, wo du hin möchtest und wo du hin möchtest. Wo möchtest du hin? Wie klar ist das für dich?
Michael Bühren: Ja, wo möchte ich hin? Das verschwimmt gerade für mich ein bisschen zwischen Mission und Vision. ich kann dir sagen, wo ich vielleicht in fünf, sechs Jahren sitzen möchte. Ich möchte mit meiner Frau auf einem Kreuzfahrtschiff sitzen in unserer Suite, mit einem Glas Wein anstoßen oder mit einem Glas Sekt und möchte in den Nachrichten lesen, dass ich in meiner Region oder in der Welt oder wie auch immer, dazu beigetragen habe, dass die Art und Weise, wie Menschen Geschäfte machen, sich verändert hat – wie auch immer. Das ist für mich mein Bild. Ich sitze da wirklich auf dieser Veranda und lese das in der Zeitung und mir kullern die Tränen runter. Und die Mission ist einfach die, dass ich Unternehmern die Chance gebe, die BNI-Strategie kennenzulernen und wer es toll findet, ist herzlich willkommen, und wer es doof findet – auch in Ordnung. Aber ich kann nur Chancen geben. Ich kann nicht die Entscheidung treffen. Ich kann aber die Chance geben, dass es jemand kennenlernen darf.
Michael Mayer: Du kannst nur die Chance geben. Den Schritt muss jeder selber machen, aber das machst du sehr, sehr häufig und auch sehr, sehr gut. lieber Michael, der Podcast heißt „Wer gibt, gewinnt!“. Was bedeutet „wer gibt, gewinnt“ für dich?
Michael Bühren: „Wer gibt, gewinnt!“ heißt für mich ganz klar, etwas für andere Menschen zu tun in dem Vertrauen, dass es entweder wieder zurückkommt oder etwas verändert. Ich gebe dir ein ganz profanes Beispiel. Ich war vor vier, fünf Jahren – ich liebe Kreuzfahren – auf dem Flug in die Karibik: neun Stunden in einem Billigflieger und da gab es dann nur Essen und Trinken, wenn man das kauft. Und da sitzt ein Mädel aus England neben mir und dann fragt die die Stewardess auf Englisch: „Kann ich mit Pfund bezahlen?“ Da sagt die: „Nee, leider nicht.“ Sagt sie: „Kann ich mit einer EC-Karte zahlen?“ Sagt sie: „Nee, leider nur Kreditkarte.“ Und ich habe gesehen, das Mädel hat kein Geld. Die war jung, 25 Jahre alt. Ich sage: „Such dir was aus!“ Sie hat sich ein Wasser bestellt und das hat 12 Euro gekostet und dann hat sie gefragt: „Können Sie mir ihre Adresse geben, damit ich ihnen das Geld wiedergeben kann?“ Ich habe nur gesagt: „Tue das Gleiche für einen anderen Menschen in der gleichen Situation.“ Das heißt für mich „Wer gibt, gewinnt!“: selbstlos sein und wie so ein Schmetterlingseffekt vielleicht die Welt in meinem Mikrokosmos ein kleines bisschen besser machen. Für mehr habe ich keine Verantwortung.
Michael Mayer: Das hast du schön gesagt. Das geht in die Richtung, wo ich sage, das resoniert mit mir, also da komme ich in Resonanz: Wenn ich Leuten weiterhelfe, ohne was zurückzuerwarten, dann wird es irgendwann mal vom Universum zurückkommen. Das klingt ein bisschen abgespaced, muss ich sagen. Wenn man aber darauf vertraut, passiert es auch.
Also ich kann nur von meinem Leben sagen, mir passieren viele Dinge, wo ich mich frage: „Warum passiert das mir?“ Und ich habe das Ziel, jeden Tag einer Person weiterzuhelfen. Kann sein mit einer Empfehlung oder mit einem Kontakt oder vielleicht, keine Ahnung, jemandem mit Geld auszuhelfen oder einfach zuzuhören, eben einfach zu helfen. Ich glaube, in der heutigen Welt ist es wichtiger denn je. „Wer gibt, gewinnt!“ im BNI-Zusammenhang, was ist da deine Vorstellung?
Michael Bühren: Ich kann das ganz einfach sagen. Damals, als ich Mitglied war, in meinem ersten Jahr, durfte ich für 120.000 Euro Geschäfte machen. Was leider bei Büromöbeln so ist: Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Es war trotzdem okay. Und in meinem zweiten Jahr, da habe ich so viel erfahren, dass ich gesagt habe, ich möchte etwas zurückgeben. Ich habe mich jede Woche hingesetzt, eine halbe bis eine Stunde, und habe jede Woche versucht, für einen meiner Teamkollegen die Tür zu öffnen mit dem Ergebnis, dass ich noch mehr Geschäft habe.
Und der Witz ist: Nach rechts gibst du eine Empfehlung und hilfst jemandem und von links kommt was zurück. Und wenn du das spürst, und je größer das Team ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass du das zu spüren bekommst, dann gibt das einen Antrieb. Dann fängst du an, nicht mehr aufzurechnen. Du hörst auf mit diesem Tauschen. Du sagst einfach: „Ach, wenn ich was gebe, dann kommt das schon von alleine.“ Und dann auch aus diesem Mangeldenken herauszukommen und wirklich auf die Gedanken zu kommen: „Was wäre, wenn genug für alle da ist?“ Es geht nur darum, dass sich jeder das rausholt, wo er wirklich Spaß dran hat.
Es ist viel Geschäft da draußen
Michael Mayer: Das ist ein schöner Satz: „Was wäre, wenn genug für alle da ist?“ Dieses weg von dem Mangeldenken, hin zu dem Fülle-Denken… Es ist so viel Geschäft da draußen. Die Frage ist nur, wer stellt mir den Kontakt her und hilft mir weiter? Wenn das in einer Gruppe passiert, dass das viele Leute tun, dann geht in der Gruppe die Post ab. Wenn alle warten, dass was passiert, dann geht meistens nicht die Post ab. Michael, wenn wir über BNI, Business Network International, reden, was ist denn dein Netzwerktipp, den du Leuten geben würdest, wenn sie neu als Unternehmer beginnen oder grundsätzlich? Was ist dein bester Netzwerktipp?
Michael Bühren: Also ich habe immer wieder das spannende Thema für mich, das ist auch gerade in meiner neuen Podcast-Folge das Thema, die übrigens auch von BNI handelt. Wen das interessiert, „Unternehmerstolz“, da gibt es was zu finden. Ich hoffe, ich darf das sagen. Jetzt ist es auch zu spät.
Ich habe immer das Thema gehabt, weil ich habe selber eine Bürofirma gehabt. Ich habe damals klassisch Büromöbel, Drucker, Kopierer, Präsentationssysteme und Werkstatt gemacht, und für mich gehörte damals das alles zu der normalen Branche einer Büroorganisation. Und das war etwas, was ich sehr, sehr früh lernen durfte, nämlich am siebten Tag meiner Mitgliedschaft. Da kam einer dazu, der machte Bürostühle. Und ich habe am Anfang die Ellenbogen ausgefahren.
Das ging doch gar nicht. Und deswegen wäre mein Tipp, und das ist, glaube ich, ein schönes Bild, wenn man sich ein Netzwerk vorstellt, wie eine Zwiebel und wir sitzen im Innendrin der Zwiebel. Dann können wir mit unserem Bauchladen in dem Kern der Zwiebel ganz, ganz toll rumreisen. Aber ein Bauchladen ist etwas Stumpfes, das heißt, wenn ich in die nächste Netzwerkschicht gerade will, brauche ich ganz viel Kraft, um durch die Schicht durchzukommen. Und genau gekommen, komme ich auch mit so einem Bauchladen nie durch so eine ganze Netzwerkschicht durch. Aber mit einem spitzen Gegenstand komme ich sehr, sehr schnell aus einer Zwiebel raus. Dann komme ich durch alle Schichten durch. Und jetzt ist die Frage, möchte ich in meinem Bauchladen im Kern sitzen? Ja, ich kann alles, aber es geht beim Netzwerken darum, eine Botschaft zu transportieren über verschiedene Schichten. Und je spitzer ich aufgestellt bin, desto leichter durchdringe ich die Schichten und kann mir ein Riesennetzwerk aufbauen, was übrigens von der Stabilität her mit keinem Bauchladen mithalten kann, weil der Bauchladen ist begrenzt, weil er ist limitiert her von der Größe, während so eine Zwiebel richtig dick sein kann – und wenn ich durch die Schichten durchkomme, ist das unkaputtbar. Aber es geht nur, wenn man speziell aufgestellt ist und nicht mit ganz vielen Gewerken weil das wird nicht getragen.
Michael Mayer: Man kann ja den Bauchladen auch haben. Danke, für diesen Tipp. Ich finde das super. Man kann einen Bauchladen haben, aber in der Kommunikation spielt das eine große Rolle, wie spitz ich bin, weil das können Leute einfach leichter weitergeben.
In einer BNI-Gruppe macht man ja nicht nur im Chapter Geschäft, sondern man sollte weiterempfohlen werden, und je einfacher es ist, die Message für denjenigen zu transportieren, der bei dir im Chapter sitzt, desto einfach einfacher kommst du zu mehr Geschäft. Und spitz, speziell, spezifisch, merkt man sich einfach leichter. Das finde ich super cool. Danke für diesen Tipp.
Michael Bühren: Ja, und dabei geht es ja darum… Es verlangt ja auch keiner, dass jemand die anderen Produkte nicht verkauft, aber man sollte sich einfach überlegen, wo verdiene ich am meisten oder wo habe ich am meisten Spaß daran. Was möchte ich spitz durch mein Netzwerk treiben, weil da kann ich wirklich eine spitze Botschaft durchbringen. Die anderen kann man machen. Die anderen Kanäle sind ja auch nicht tot, aber wirklich, wenn ich wirklich erfolgreich Netzwerken will, dann ist das ein Top-Tipp, weil dann wird das getragen.
Michael Mayer: Beispiel? Spitz zu sein?
Michael Bühren: Spitz zu sein, das kann sein, ich mache alles, was mit Büro zu tun hat. Da denkt kein Mensch dran. Wenn ich aber sage, ich bin der Experte für Mitarbeiter, die keine Rückenschmerzen mehr haben am Arbeitsplatz, dann kann man sich das merken, weil immer, wenn einer Rückenschmerzen hat, muss er dann an mich denken. Oder ein anderes Beispiel, bei Rechtsanwälten: Das ist total lustig. Wenn mich einer fragt: „Kennst du einen Rechtsanwalt für IT-Recht?“, dann fallen mir Namen ein. Wenn wir jetzt aber nur Rechtsanwalt hätten… Das Gehirn, wenn ich nachgucken müsste, kann der das auch, kann der das auch, kann der das auch, das funktioniert nicht. Das schaltet da aus. Aber wenn ich weiß, der ist ein Spezialist, dann fallen mir sofort ein oder zwei Namen ein.
Michael Mayer: Sehr cool. Sehr cool. Also spitz, spezifisch zu sein in seiner Kurzpräsentation oder wenn man beim Kunden ist oder wenn man seine Netzwerkpartner schult, ist ein sehr klasse Netzwerktipp. Michel, herzlichen Dank dafür. Ich möchte dir noch am Abschluss ein paar Fragen stellen, die ich jedem Gast hier stelle, und du hast mich heute echt schon inspiriert mit dem Thema „innere Haltung“. Aber es sind ein paar andere Themen, die mich interessieren von dir, und da beginn ich einfach mit der ersten Frage und wir gehen einfach schnell durch. Du antwortest, was dir einfach in den Sinn kommt, okay?
Michael Mayer: Wer oder was hat dich besonders geprägt?
Michael Bühren: Meine Mutter.
Michael Mayer: Was war dein größter unternehmerischer Fehler?
Michael Bühren: Ich habe so viele gemacht! Nicht daraus zu lernen, aus einem Fehler.
Michael Mayer: Sehr gut. Geld bedeutet für dich?
Michael Bühren: Ja, das ist nett und man kann davon Kreuzfahrten machen.
Michael Mayer: Das habe ich gewusst: Jetzt kommt das Thema Kreuzfahrten. Dieses Ritual habe ich.
Michael Bühren: Ein Ritual? Au ja, das habe ich von dem Frederik Malsy gelernt. Wenn ich immer auf die Bühne gehe, dann sage ich immer so Mantra mäßig so: „Ich liebe euch. Ich liebe euch. Ich liebe euch. Ich habe euch was zu sagen.“ Und das geht mir wirklich so, weil ich bin tatsächlich vor jedem Auftritt immer voll aufgeregt.
Michael Mayer: Ja, mir geht es auch so, und das habe ich auch vom Frederik übernommen. Das finde ich sehr cool. Darauf kann ich nicht verzichten…
Michael Bühren: Meine Familie.
Michael Mayer: Die Zukunft in Deutschland sieht in fünf Jahren wie aus?
Michael Bühren: Das ist eine sehr spannende Frage. ich würde die gerne beantworten mit dem, was wir glauben, so wird sie aussehen, weil das unsere Zukunft beeinflusst. Wir wollen gerne das erreichen, was wir glauben. Ich glaube, die Zukunft wird wirklich toll, weil wir aus dem Vollen schöpfen und weil wir ohne Ellenbogen mehr erreichen werden.
Michael Mayer: Das ist gut, dass du sagst, unsere Zukunft wird so aussehen, woran wir glauben. Also unsere Gedanken bestimmen auch die Zukunft und ich glaube, dass die Zukunft rosig werden wird. Die wird so cool werden. Die wird immer besser werden. Persönlich wachse ich durch…
Michael Bühren: Ich lese tatsächlich gerne Fachbücher. Romane lese ich gar nicht. Ich wachse wirklich durch das Beschäftigen mit mir selber und das Lernen durch Büchern, Podcasts, Hörbücher. Das ist meine Möglichkeit zu lernen. Lebenslanges Lernen! Dadurch wachse ich!
Michael Mayer: Sehr gut! Jungunternehmer sollten als erstes…
Michael Bühren: Da würde ich gerne das Buch „Big Five for Life“ zitieren. Finde einen Wer. Finde jemanden, der das Gleiche, was du vorhast, schon mal gemacht hat. Der, der auf den Berg will, sollte den fragen, der von oben kommt.
Michael Mayer: Schöner Satz. Darauf bin ich wirklich stolz…
Michael Bühren: Meine Kinder.
Michael Mayer: Kinder sind unser größtes Kapital. Das hat mich zuletzt wirklich bewegt…
Michael Bühren: Tatsächlich in der Corona-Zeit, wie Mitglieder ihre Geschichten erzählt haben und sie erzählt haben, wie BNI ihnen geholfen hat, überhaupt nur eine Perspektive zu bekommen. Da kriege ich Tränen in den Augen. Überhaupt nur eine Perspektive zu haben… Es geht nicht mal um die Lösung. Es geht darum, eine Perspektive zu bekommen und eine Chance zu sehen, nicht alleine zu sein. Das bewegt mich tatsächlich tagtäglich.
Michael Mayer: Sehr cool. Danke. Dieses Buch sollte jeder Unternehmer kennen…
Michael Bühren: „Big Five for Life“.
Michael Mayer: Der wichtigste Ratschlag an mich war…
Michael Bühren: Sei der, der du bist. Nicht mehr und nicht weniger, aber der sei.
Michael Mayer: Cool. Danke. Mein größtes Vorbild war oder ist…
Michael Bühren: Mein größtes Vorbild? Das variiert immer, weil es bei allen möglichen Leuten wieder Spezialisierungen gibt. Es gibt da nicht den einen, der alles kann. Ich finde gerade momentan den Bodo Schäfer sensationell oder Gerhard Hörhahn. Da bin ich jetzt gerade bei der Investment-Bank. Das fasziniert mich gerade, was Menschen damit machen. Das kann aber in zwei Jahren schon wieder etwas anderes sein.
Michael Mayer: Meine nächsten Ziele sind…
Michael Bühren: Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr kirchlich heiraten kann, weil dieses Jahr mussten wir es schon wegen Corona verschieben.
Michael Mayer: Erfolg ist…
Michael Bühren: Ehrlichkeit.
Michael Mayer: Danke sehr, lieber Michael, für diesen Word-Rap.